Revolutionierung der adhärenten Zellkultivierung in der chemischen Industrie

Laura Diez

Startup Stories

In einer Zeit, in der innovative Lösungen in der chemischen Industrie mehr denn je gefragt sind, präsentiert sich CellScrew als Wegbereiter einer bahnbrechenden Entwicklung in der Zellkultivierung. Diese neuartige Zellkulturplattform ermöglicht die großflächige Kultivierung von adhärenten Zellen auf effiziente Weise. Ein archimedischer Schraubenmechanismus transportiert Medien und Gas effizient durch Rotation, schafft ein optimales Umfeld und vergrößert die Wachstumsfläche um etwa den Faktor 12, ohne die Abmessungen herkömmlicher Rollflaschen zu verändern. Das Besondere an CellScrew ist jedoch nicht nur seine Leistung, sondern auch seine Nachhaltigkeit - das System wird aus pflanzlichem Kunststoff (PLA) hergestellt, der aus erneuerbaren Quellen stammt.

Doch was war die treibende Kraft hinter der Gründung dieses Unternehmens und wie überzeugt CellScrew Unternehmen der chemischen Industrie, mit ihnen Pilotprojekte zu starten? In diesem Interview mit Felix Wollenhaupt gehen wir näher darauf ein, was die treibende Kraft hinter der Gründung von CellScrew war, wie sie Unternehmen in der chemischen Industrie von ihrer innovativen Lösung überzeugen und wo sie sich in drei Jahren sehen. Außerdem untersuchen wir, wie die Zusammenarbeit mit 5-HT, dem Innovationsnetzwerk für Gesundheitstechnologien, CellScrew auf seinem Weg unterstützen kann. Freuen Sie sich auf einen Einblick in die Zukunft der adhärenten Zellkultivierung in der chemischen Industrie.

Wie würden Sie Ihre Lösung in drei Sätzen einem Fachkollegen in einem Chemieunternehmen erklären? 

Die CellScrew ist ein neuartiges Zellkultursystem für die expansive Kultivierung von adhärenten Zellen. Eine archimedische Schraube transportiert Medien und Gas effizient durch Rotation und schafft so eine optimale Umgebung. Mehrere konzentrische Zylinder vergrößern die Wachstumsfläche (ca. 12x), ohne die Abmessungen herkömmlicher Rollflaschen zu verändern. Bemerkenswert ist, dass die CellScrew nachhaltig aus pflanzlichem Kunststoff (PLA) hergestellt wird, der vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. 

Welches Problem hat Sie dazu bewogen, das Unternehmen zu gründen?

In der biopharmazeutischen Industrie gibt es ein großes Problem mit der ineffizienten Kultivierung adhärenter Zellen. Diese Zellen werden in verschiedenen Bereichen zur Entwicklung und Herstellung von Therapeutika wie Impfstoffen oder Zell- und Gentherapien verwendet. Viele Patienten sind auf die adhärente Zellkultivierung angewiesen, ein erstaunlich ineffizienter Prozess, der zu einem ungedeckten Bedarf an Therapeutika führt. Als Joel, mein Gründungspartner, mit seiner Nichte einen Wasserspielplatz besuchte, beobachtete er eine archimedische Schraube, die seiner Nichte half, das Wasser durch Rotation vom Boden nach oben zu befördern. Das war der Startschuss für die CellScrew. Wir wollen also die Arbeit von Wissenschaftlern erleichtern, um Behandlungen effektiv zu entwickeln. 

Wie überzeugen Sie ein Chemieunternehmen, ein Pilotprojekt mit Ihnen zu starten? 

Im Gegensatz zur adhärenten Zellkultur ist die moderne Suspensionszellkultur in der Automatisierung weiter fortgeschritten und ermöglicht eine nahtlose Prozessüberwachung und -steuerung. Unsere Vision für die CellScrew ist eine automatisierte Zellkultur-Produktionsplattform für adhärente Zellen, die es Wissenschaftlern ermöglicht, adhärente Zellen in einer kontrollierten, effizienten Umgebung zu kultivieren. Die CellScrew reduziert Materialkosten, manuelle Arbeitsschritte und Kohlenstoffemissionen. Der automatisierte Ansatz zielt darauf ab, die Konsistenz und Robustheit des Prozesses zu verbessern und gleichzeitig die manuelle Arbeit und den Zeitaufwand des Bedieners zu minimieren. Diese Plattform dient als Grundlage für die Herstellung von Zell- und Gentherapien. Die additive Fertigung der Zellschraube ermöglicht es uns, den Materialverbrauch um 80-85 % und die Kohlenstoffemissionen um bis zu 90 % zu reduzieren. Als weltweit führender Anbieter von nachhaltigen Einweglaborgeräten sind wir entschlossen, einen Beitrag zur Veränderung der wissenschaftlichen Landschaft zu leisten. Unsere Produkte, die aus dem pflanzenbasierten Polymer Polymilchsäure (PLA) hergestellt werden, stehen für diese revolutionäre Vision. 

Wer sind Ihre derzeitigen Kunden(gruppen) und wer sollen Ihre potenziellen Kunden sein?

Mit unserem Stand-alone-Einwegsystem CellScrew wenden wir uns an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Prozesse in der Frühphase, einschließlich präklinischer Studien. Für die Pilotproduktion in klinischen Studien oder das Scale-up kann unser geschlossenes System CellScrew eine entscheidende Rolle spielen. Unsere vollautomatische Produktionsplattform überbrückt die Lücke und gewährleistet eine konsistente, qualitativ hochwertige Herstellung adhärenter Zellen im Produktionsmaßstab. Unsere Zielgruppe sind Unternehmen, die sich mit der Entwicklung von Arzneimitteln und Produkten befassen, die auf adhärente Zellkulturen angewiesen sind. Derzeit liegt unser Hauptaugenmerk auf der DACH- und der nordamerikanischen Region. Es gibt jedoch Pläne, unsere Präsenz in ganz Europa zu erweitern und unsere Reichweite auf APAC auszudehnen.

Wo sehen Sie sich in 3 Jahren und wie kann 5-HT Sie dabei unterstützen? 

In 3 Jahren wollen wir ein internationaler Akteur sein, der verschiedene nachhaltige Lösungen für die Kultivierung und Automatisierung adhärenter Zellen anbietet. Aufgrund des 5-HT-Netzwerks sehen wir große Chancen für die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen. Wir könnten uns 5-HT als Vermittler für erfolgreiche Kooperationen vorstellen.

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