Schließt die Lücke für nachhaltige medizinische Materialien: Die zukunftsweisende Lösung von BIOVOX

Corinna Herrmann

Startup Stories

Steigende Müllberge im Gesundheitswesen und der drängende Bedarf nach nachhaltigeren Lösungen haben zu einer bedeutenden Herausforderung in der Branche geführt. Die Entsorgung von Kunststoffabfällen, die hauptsächlich aus fossilen Ressourcen stammen, ist eine enorme Belastung für die Umwelt und trägt erheblich zum Klimawandel bei. Das Startup BIOVOX hat es sich zum Ziel gemacht, den Klimawandel zu bekämpfen und bietet Biokunststoffe für Anwendungen in Medizin- und Labortechnik an. Sie ermöglichen eine deutlich reduzierte Umweltwirkung gegenüber fossilen Kunststoffen und sind ein wichtiger Baustein in einer wirklich nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Co-Founder und Geschäftsführer Julian Lotz erzählt uns im Interview mehr über BIOVOX Lösung und welche Vorteile diese für die Medizin- und Labortechnik bietet. 

BIOVOX Gründerteam

Wie würdest du einem Fachkollegen in einem Chemiekonzern eure Lösung in drei Sätzen erklären?

Wir bieten Medical Grade Biokunststoff-Compounds an, die es Unternehmen in Medizintechnik, Pharma und Labortechnik bei uneingeschränkter Sicherheit ermöglichen, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte bis zu 80% zu senken. Die Compounds für Spritzguss- und Extrusionsprozesse ermöglichen Produkte wie z.B. Instrumente & Verbrauchsmaterialien, aber auch Sterilbarriereverpackungen. Unsere Qualität ist nach ISO 13485 zertifiziert, die Biokompatibilität nach ISO 10993 nachgewiesen.

Welches Problem hat euch zur Gründung motiviert? 

Im Gesundheitswesen fallen unglaubliche Müllberge an, pro Krankenhausbett und Tag schnell 1,5 kg Kunststoffmüll und mehr. Heute ist das Material de facto vollständig aus fossilen Ressourcen und nicht recycelt. Es wird nachher i.d.R. verbrannt. Mehr fossiles CO2 kann man mit Kunststoff gar nicht freisetzen, der Klimaschaden ist maximal. Und das darf einfach nicht so weiter gehen. Wir wollen helfen, den Klimawandel aufzuhalten und im Bereich medizinisch sicherer Kunststoffe klafft in Bezug auf die Nachhaltigkeit noch eine riesige Lücke. Der Klimawandel ist übrigens selbst richtig kritisch für unser aller Gesundheit - es geht also nicht "nur" um den Planeten, sondern um jeden einzelnen Menschen.

Wie überzeugt ihr einen Chemiekonzern gerade mit euch ein Pilotprojekt aufzusetzen? 

Die Spitze der Medizin- und Labortechnikunternehmen sowie der Pharmabranche sind aktiv auf der Suche nach nachhaltigeren Materialien, mit denen sie ihre Scope-3-Emissionen reduzieren können. Dazu sind sie von verschiedenen Stakeholdern, insbesondere Politik und Investoren, gezwungen, sie möchten sich aber auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für eine lebenswerte Welt stellen. Da es kaum Angebote für nachhaltige Kunststoffe in dieser Qualitätskategorie gibt - das war einfach bisher kaum ein Thema in der Branche - sind die Unternehmen froh, dass wir mit Ihnen an einer Verbesserung ihres Fußabdrucks arbeiten.

Dabei schätzen die Unternehmen insbesondere drei Dinge: Erstens, dass wir aus dem Medizinbereich kommen und ihre Sprache sprechen, ihre Anforderungen verstehen - inklusive vorhandener Zertifizierungen. Zweitens, dass wir technisch und in Bezug auf die Patientensicherheit einfach gut funktionierende Materialien anbieten. Und drittens, dass wir über das Material hinaus auch an Recycling und Produkteigenschaften denken und beim greenwashingfreien Marketing helfen.
Das ist ein ganzheitlicher Ansatz, und ganzheitliche Lösungen brauchen wir in so einer komplexen Branche, um Nachhaltig zu werden.

BIOVOX Medical Grade Biokunststoff-Compounds

Wer sind eure aktuellen Kunden(gruppen) und wer sollen die potenziellen Kunden sein?

Aktuell sind wir vor allem in der Medizintechnik in der DACH-Region aktiv. Neben großen Konzernen treiben vor allem größere Mittelständler und Hidden Champions das Thema voran. Pharma- und Laborbranche sind gefühlt etwas später dran mit dem Thema Nachhaltigkeit, das zieht gerade an. Wir arbeiten aber auch mit Kunden aus anderen, europäischen Ländern zusammen und wollen natürlich mittelfristig auch in Asien und Nordamerika aktiv sein.

Wo seht Ihr euch in 3 Jahren und wie kann euch 5-HT unterstützen?

In drei Jahren sind sicher schon einige nachhaltige Medizinprodukte mit unseren Werkstoffen auf dem Markt und helfen den Patienten und der Umwelt. Wir wollen einfach möglichst viel positiven Impact schaffen bis dahin. 5HT hat uns bereits mit Kontakten zu Pilotkunden unterstützt - mehr davon ist immer gut. Aber auch die Sichtbarkeit in der Branche hilft uns natürlich sehr.

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