„Ohne 5-HT wären wir nicht so leicht in Kontakt mit der Industrie gekommen“

Judith Hillen

Startup Stories

QoD Technologies (Quantum on Demand) ist eines der ersten Startups, das Teil des ständig wachsenden Ökosystems von 5-HT geworden sind. Die junge Berliner Firma rund um die Chemiker Dr. Marcel Quennet, Dr. Vincent Pohl und Dr. Gunter Hermann entwickelt mit "Quantum on Demand" eine SaaS-Lösung (qod.cloud) für automatisierte chemische Vorhersagen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) und quantenchemischen Simulationen basieren. Damit, so die drei Gründer, können bei der Erforschung und Entwicklung neuer Materialien und pharmazeutischer Wirkstoffe Laborversuche deutlich reduziert werden - das verkürzt Entwicklungszeiten und spart erhebliche Kosten ein. Rund ein Jahr nach unserem ersten Gespräch mit QoD Technologies erzählt Geschäftsführer Dr. Marcel Quennet nun in einem zweiten Interview, wie sich das Startup seitdem weiterentwickelt hat und wie die drei Gründer auf ihrem bisherigen Weg von der Partnerschaft mit 5-HT profitieren konnten.

Dr. Vincent Pohl, Dr. Marcel Quennet, Dr. Christian Stemmle, Dr. Gunter Hermann (v.l.n.r.)Dr. Vincent Pohl, Dr. Marcel Quennet, Dr. Christian Stemmle, Dr. Gunter Hermann (v.l.n.r.)

Auf welche Erfolge blickt ihr im vergangenen Jahr zurück?

Ende des Jahres 2019 haben wir unseren Prototypen veröffentlicht und die ersten User aus der Industrie gewonnen. Auf der Grundlage des Industrie-Feedbacks sind wir dazu übergangen, unseren MVP (Minimum Viable Product) zu entwickeln und diesen mit einer ausgewählten Gruppe zu testen. Trotz der Corona-Pandemie konnten wir in 2020 weitere Pilotprojekte akquirieren. Einerseits spüren unsere Kunden natürlich die Einschnitte durch die Coronakrise. Andererseits sehen wir die aktuelle Lage auch als Chance, da unser dezentraler, digitaler und damit kontaktloser Ansatz den Bedürfnissen der Unternehmen entgegenkommt. In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 haben wir das gesammelte Feedback unseres MVPs ausgewertet, Verbesserungen vorgenommen und neue Features implementiert. Die weiterentwickelte, geschlossene Beta-Version unserer Plattform (qod.cloud) haben wir Ende des Jahres veröffentlicht.

Habt ihr im vergangenen Jahr auch euer Team vergrößert?

Ja, wir sind mittlerweile nicht mehr zu dritt, sondern zu fünft. Mitte des Jahres 2020 haben wir Verstärkung für die Bereiche KI und Machine Learning dazugewonnen und im Herbst haben wir einen weiteren Softwareentwickler für die Weiterentwicklung unserer Web Applikation eingestellt. Aktuell sind wir auf der Suche nach weiteren interessierten und motivierten Softwareentwicklern/innen, die uns beim Ausbau unserer Plattform unterstützen.

Wie finanziert ihr euch zurzeit?

Nach dem EXIST-Gründerstipendium konnten wir nahtlos eine Anschlussfinanzierung einwerben. Aktuell werden wir zudem von einem Berliner Programm für hochinnovative Technologieunternehmen und Privatinvestoren unterstützt.

Was sind die nächsten Ziele für QoD Technologies?

Wir möchten die Userzahlen unserer Plattform weiterhin deutlich steigern und weitere Pilotprojekte mit Unternehmen starten. Außerdem werden wir unser Team in nächster Zeit deutlich vergrößern. In Kürze schließen wir außerdem eine signifikante Finanzierungsrunde ab, mit der wir in den nächsten zwei Jahren sehr gut wirtschaften und auch deutlich wachsen können.

QoD Technologies AppQoD Technologies App

Ihr wurdet als eines der ersten Startups in das Netzwerk von 5-HT aufgenommen. Wie betrachtet ihr die bisherige Entwicklung unseres Digital Hub?

Es ist beachtlich, wie stark das Startup-Portfolio in der kurzen Zeit gewachsen ist. Als wir vor zwei Jahren Teil von 5-HT geworden sind, war die Zahl der Startups noch überschaubar, aber mittlerweile kann man leicht den Überblick verlieren. Anfang 2020 waren wir als Alumni bei der zweiten Ausgabe des X-Linker-Programms dabei. Hier haben wir deutlich gesehen, wie sich 5-HT im Vergleich zum ersten X-Linker weiterentwickelt hat: Das Event war größer, die Startups waren reifer und der ganze Ablauf war noch professioneller als im Jahr davor.

Was habt ihr von eurer Teilnahme bei X-Linker 2019 und vom Besuch der Abschlussveranstaltung bei X-Linker 2020 mitgenommen?

Als wir 2019 an dem Startup-Bootcamp teilgenommen haben, waren wir noch in einer sehr frühen Unternehmensphase. Das Programm hat uns sehr dabei geholfen, die Definition unseres Produktes zu schärfen und den Markt besser zu verstehen. Durch die Gespräche mit zahlreichen Industrievertretern konnten wir schnell erkennen, wo wir stehen und wie wir unser Produkt anpassen müssen, damit es noch besser Anklang findet. 2020 konnten wir als Alumni bei der Abschlussveranstaltung diese Gespräche vertiefen und weiteres, wertvolles Feedback von Unternehmen einsammeln. Das war eine sehr gute Gelegenheit, um mit Mitarbeitern großer Unternehmen direkt in Kontakt zu kommen.

Habt ihr durch 5-HT bereits Zugang zur Industrie gefunden?

5-HT hat uns den Zugang zur Industrie deutlich erleichtert. Ich glaube nicht, dass wir ohne den Digital Hub so einfach mit großen Chemieunternehmen direkt in Kontakt hätten treten können. Nun liegt es an uns, diese Kontakte auszubauen und weitere Projekte zu initiieren.

Durch die Vermittlung von 5-HT wurdet ihr im November 2019 in einem Artikel im CHEManager vorgestellt. Was hat sich für euch daraus ergeben?

Wir konnten einen deutlichen Zulauf an neuen potenziellen Kunden auf unserer Plattform verzeichnen. Außerdem konnten wir durch diesen Artikel einen wichtigen strategischen Partner gewinnen. Ohne den Artikel im CHEManager wären wir nicht so leicht in Kontakt gekommen.

Als eines von sechs High-Potential-Startups wart ihr Teil des Scale Programms der de:hub Initiative. Welche Erfahrungen konntet ihr sammeln?

Durch Gespräche mit dem Veranstalter wurden die Schwerpunkte für unseren Trainings- und Coachingbedarf bestimmt und ein individuelles Programm zusammengestellt. Wir haben unter anderem mit professioneller Unterstützung unser Corporate Branding geschärft. Auch der Austausch mit Startups aus anderen Industriezweigen und Unternehmensphasen aus der de:hub Initiative war für uns sehr hilfreich, da wir untereinander unsere Startup-Erfahrungen austauschen konnten.

Ihr wart Challenge Geber beim 5-HT Digital Qualifier. Dabei habt ihr Studierenden der Hochschule Fresenius Idstein während eines Semesters eine reale Aufgabenstellung erarbeiten lassen. Wie waren eure Erfahrungen damit?

Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius Idstein und den Studierenden war sehr spannend und wertvoll für uns. Das Lösen der Aufgabenstellung durch die Studierenden brachte neben einem frischen externen Blick auf unser Unternehmen zusätzlich weitere interessante Erkenntnisse, die uns bei der Weiterentwicklung unseres Produktes und Unternehmens helfen werden. Hierfür sind wir den Studierenden und der Hochschule sehr dankbar.

(Wir haben sie bereits im Dezember 2019 portraitiert: /2019/12/06/daten-statt-reagenzglas-ki-gestuetzte-simulationen-fuer-forschung-und-entwicklung/)

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