„5-HT fördert Startups in interdisziplinären Bereichen”

Katharina Kittelberger

Allgemein

Marie Asano ist sich einer Sache sicher: Die Zukunft ist Bio-basiert. Seit Januar 2021 ist Frau Asano beim European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) als Investment Principal tätig. Dort fokussiert sie sich auf Investitionen in- und die Begleitung von Wachstumsunternehmen im Bereich der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Durch ihre Berufung kann sie beurteilen, wie ein Unternehmen in Bezug auf deren Technologie, Geschäftsmodell sowie deren Fähigkeit, Finanzmittel zu beschaffen, aufgestellt ist. Ein fachmännischer Rat aus einer solchen Position kann für Startups von unschätzbarem Wert sein.

Circular Bio what???

„Ja, es ist ein umfassender Begriff”, lacht Marie. „Kurz gesagt investieren wir beim ECBF in zehn unterschiedliche Bereiche und Technologiefelder. Dabei decken wir all jene ab, die mit biobasierten Materialien und Chemikalien zu tun haben. Wir glauben, dass alle Produkte aus natürlichen Quellen gewonnen werden können. Somit geht auch wieder alles in die Natur zurück. Die Hauptvoraussetzung vor jedem Investment ist, dass ein Unternehmen die Environmental-, Social- und Corporate Governance-Kriterien (ESG) erfüllt.“

ESK-Kriterien

„Damit einhergeht, dass wir tendenziell eher in reifere Startups investieren. In den meisten Fällen investieren wir ab einem Technologiestandard von sechs (TRL 6). Das bedeutet, dass die Technologien schon in einer relevanten Umgebung getestet und validiert wurden.“

Erste Mentoring Erfahrung als Seed-Investorin

„Während meiner Zeit beim High-Tech Gründerfond (HTGF) im Jahr 2017, bin ich das erste Mal mit Mentoring in Berührung gekommen. Damals habe ich als Seed-Investorin gearbeitet, also sehr früh in junge Unternehmen wie Startups investiert. Auf der einen Seite bringt das ein hohes Risiko, auf der anderen Seite aber einen enormen Gewinn, wenn das Startup erfolgreich ist.
Natürlich geht mit diesem frühen Kontakt zu Startups, auch das Mentoring einher. Ich habe nicht nur Pitch-Competitions geplant, sondern auch mit Inkubatoren zusammengearbeitet oder hier und da einen Workshop geleitet.

Ich sehe Mentoring als wichtigen Teil meines Jobs,
auch wenn ich das ehrenamtlich mache.

„Es ist eine wirklich hervorragende Gelegenheit die Teams und deren interessante Technologien kennenzulernen. Für mich ist das Motivation genug, um Mentoring auch in Zukunft weiterhin zu praktizieren.”

Der Sichtweise von Investoren - ein Blick hinter die Kulissen

„Durch meine Tätigkeit im Investmentbereich weiß ich natürlich, auf was Investoren bei einem Pitch oder Business-Plan achten.
Darum entwickle ich gleich zu Beginn einer Mentoring-Session Ansätze, wie eine Idee besonders gut gepitcht werden kann. Oder auch, wie ein Business-Plan so weiterentwickelt werden kann, dass dieser interessant für die Investoren aussieht.
Dadurch, dass ich mich im Moment eher mit Wachstumsfinanzierung beschäftige, achte ich besonders auf Skalierbarkeit, also die Fähigkeit zur Größenveränderung.

Was sind die Baustellen bei diesen frühen Unternehmen?
Wie können Geschäfte nachhaltig skalierbar sein?

„Das sind Fragen, die ich mir und dem Startup stelle. Ein weiterer wichtiger Punkt, den ich mir zu Beginn anschaue, ist, ob die Produktidee eines Startups auch auf einen potenziellen Markt trifft.“

Es fällt leicht sich in Technologien zu verlieben.

Damit meine ich, dass viele jungen Unternehmen, davon ausgehen, dass nur weil deren Technologie gut ist, sich auch das Produkt behaupten wird. Das stimmt zum Großteil aber nicht. Vielmehr gibt es dreierlei Dinge, die berücksichtigt werden sollten. Zum einen sind da die Kunden, dann der Markt und schließlich die Bedürfnisse. All diese Faktoren müssen bei der Produktentwicklung mit in den Kontext einbezogen werden. Aus diesem Grund achte ich während Beratung von Startups darauf, dass diese Fragen gleich zu Beginn geklärt sind.”

Inwiefern unterstützen Sie Startups im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung?

„Wenn Startups ein nachhaltiges Konzept oder Produkt haben, dann kann ich mit Sicherheit behilflich sein, diese Idee zu 100 % in ein nachhaltiges Modell zu transformieren. Besonders heutzutage ist es sinnvoll, in diesem Bereich zu agieren. Ich bin überzeugt, dass Nachhaltigkeit mittlerweile in der Wahrnehmung von Konsument:innen angekommen ist.
Außerdem gibt es in Deutschland sowie Europa hervorragende Wissenschaft und super Universitäten. Alles geht in die Richtung „Hey, wir müssen nachhaltig sein”.

Ich finde, es ist der richtige Zeitpunkt einen Fond wie den
ECBF zu gründen.

Die dritte Technologiewelle ist eine Antwort auf die Überwindung unserer
"Take-Make-Waste"-Wirtschaf und den Übergang zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft.

„Natürlich haben auch andere Faktoren zu dieser Herausbildung geführt. Nicht zuletzt ist die Corona-Pandemie an dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt.“

COVID-19 als wake-up call

„Die aktuellen Geschehnisse haben sicherlich jeden von uns, aus seinem Hamsterrad geholt. Dinge, die für selbstverständlich gehalten wurden, waren es plötzlich nicht mehr. Das hat bestimmt auch etwas mit unserer Einstellung gemacht, denn die Klimakrise ist viel größer als eine Pandemie. Demnach sollte dort nun auch schleunigst gehandelt werden. Deswegen ist es umso schöner zu beobachten, wie viele Startups trotz, oder gar durch diese aktuellen Herausforderungen, erfolgreich mit nachhaltigen Produkten sind.“ 

„Es wirkt, als würden die Startups jedes Jahr besser werden.

Hierbei ist 5-HT besonders hilfreich, weil diese besonders den interdisziplinären Bereich abdecken. Natürlich liegt deren Schwerpunkt auf E-Health, digitale Chemie etc. Aber es ist eben nicht das rein Digitale oder die reine Chemie, sondern vielmehr ein neuer Bereich, in welchem die verschiedensten Kompetenzen zusammenkommen. All diese bilden eine schöne, große Mischung.

Ich bin immer begeistert und beeindruckt, was es für Startups gibt.

„Als Jury Mitglied habe ich gemerkt, dass junge Unternehmer zunehmend besser auf die Pitches und Fragen vorbereitet sind. Für mich persönlich ist dieser Prozess auch enorm lehrreich. Nach jeder Veranstaltung fühle ich mich um ein Vielfaches bereichert.

Es gibt so viele, tolle, innovative Entwicklungen.
Das ist wie in einem Spielzeugladen zu sein.

„Darüber hinaus werde ich immer wieder überrascht, welche Lösungen für Probleme entwickelt werden, die ich in meiner kleinen Welt bisher noch nicht kannte. Es gibt so viele Ansätze, Technologien und Wissenschaften, auf die ich nie gekommen wäre.
Schlussendlich ist es immer wieder toll zu beobachten, was für schöne Dinge zustande kommen, wenn diese verschiedensten Fächer durchmischt werden.

5-HT ist an den Ergebnissen, die daraus resultieren, in jeder Hinsicht beteiligt.”

5-HT Chemistry & Health Newsletter

Wollen Sie die neuesten Tech- und Branchennews, Veranstaltungen, relevante Infos aus dem Ökosystem und mehr?

Jetzt 5-HT Newsletter abonnieren Jetzt 5-HT Newsletter abonnieren

Werden Sie Teil des 5-HT Chemistry & Health

Tauschen Sie sich in unserem Ökosystem mit innovativen Startups und zukunftsorientierten Unternehmen aus. Wir freuen uns auf Sie!