panthrs Smart Shirt ermöglicht eine digitale onkologische Trainingstherapie
Corinna Herrmann
Bewegung hat sich als äußerst wirksam im Kampf gegen zahlreiche weit verbreitete und schwere Krankheiten wie Krebs erwiesen. Sie ist eine wichtige therapeutische Komponente. Begrenzte Ressourcen, Fachkräftemangel und fehlende Integration in die Versorgung führen dazu, dass ihre Heilkräfte bei weitem nicht ausgeschöpft werden. Wachsende Fallzahlen, stark steigende Patientenkosten und die Alterung der Bevölkerung machen skalierbare, digitale Lösungen notwendig. Genau hier setzt panthr an: Digitale Bewegungstherapie - individualisiert, beaufsichtigt und angeleitet durch Bewegungserfassung und Biofeedback. Alexander Krause, Gründer & Geschäftsführer von panthr healthtech, erklärt ihre Lösung.
Wie würdest du einem Fachkollegen aus dem Gesundheitsbereich eure Lösung in drei Sätzen erklären?
"panthr ermöglicht eine digitale onkologische Trainingstherapie, mit der sich die zahlreichen Nebenwirkungen der Krebstherapie lindern, die Lebensqualität steigern und die Mortalitätsrate senken lässt.
panthr besteht aus einem Smart Shirt mit integrierten Sensoren zur Bewegungserfassung und direktem Biofeedback in haptischer Form plus App für supervidiertes, individualisiertes und volldigitales Muskelaufbautraining überall und jederzeit – quasi ein Personal Trainer zum Anziehen."
panthr Beispielshirt vorne und hinten
Welches Problem hat euch zur Gründung motiviert?
"Motivation zur Gründung war neben unserer Leidenschaft für Fitness und Gesundheit auch die Erkenntnis, dass kein Medikament der Welt es mit den segensreichen Wirkungen eines Muskelaufbautrainings aufnehmen kann. Das gilt insbesondere auch bei Krebserkrankungen. Das zeigen mittlerweile mehr als 1000 klinische Studien. Leider hat ein Großteil der Betroffenen keinen Zugang zu der so wichtigen regelmäßigen Sporttherapie. Diese Lücke wollen wir mit panthr schließen.
Die Lösung in Form eines innovativen Smart Tex Wearables hat uns zusätzlich begeistert, da das Team über große Erfahrung sowie ein starkes Netzwerk in diesem Bereich verfügt."
Team panthr
Wie überzeugt ihr Pharmakonzern, eine Krankenkasse, Versicherung oder einen anderen potenziellen Kunden gerade mit euch ein Pilotprojekt aufzusetzen?
"Das Interesse an panthr ist bereits sehr groß – nicht zuletzt, weil es aktuell keine Lösung für überwachte onkologische Trainingstherapie für zuhause am Markt gibt. Unser einfach zu nutzendes Wearable – ein Smart Shirt – mit haptischem Feedback für eine intuitive Trainingsbegleitung der Nutzer*innen ist derzeit einzigartig.
Unsere Lösung bietet viele Vorteile. Das Vorbeugen oder Lindern der Nebenwirkungen der Krebstherapie, kann die enormen Therapiekosten dramatisch senken. Ganz zu schweigen von der höheren Lebensqualität der Betroffenen. Ein verbessertes Wohlbefinden und eine nachweislich schnellere Genesung vermeiden kostenintensive Folgebehandlungen und teure Rehabilitationsmaßnahmen. Nicht zu unterschätzen auch die erhöhte Patientenzufriedenheit, mit der Krankenkassen ihre Versicherten an sich binden können.
Für Pharmaunternehmen dürfte interessant sein, dass ein regelmäßiges Muskelaufbautraining die Wirksamkeit und Verträglichkeit der verabreichten Medikamente deutlich erhöht. Dies führt zu einer besseren Patientenakzeptanz, höherer Therapietreue und neuen Marktchancen. Von Interesse dürften auch die von uns gesammelten und anonymisierten Daten zur Trainingstherapie sein. Sie können als Grundlage evidenzbasierter Forschung dienen und hilfreich sein für die Entwicklung neuer Medikamente, die gezielt auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind."
Wer sind eure aktuellen Kunden(gruppen) und wer sollen die potenziellen Kunden sein?
"Unsere Hauptzielkunden sind sowohl gesetzliche als auch private Krankenversicherungen. Aber Pharmaunternehmen, die onkologische Medikamente entwickeln, sind ebenfalls potenzielle Kunden.
Bei den Versicherern starten wir zunächst auf dem deutschen Markt, wollen aber auch international aktiv werden – erst in der EU, später in Amerika. Insbesondere in den USA fallen exorbitante Behandlungskosten an, die wir mit unserer Lösung deutlich reduzieren können.
Neben den Kostenträgern dürfte panthr auch Interesse bei Leistungserbringern wecken – der Fachkräftemangel und der gestiegene Kostendruck wird mittelfristig auch in Rehazentren oder Kliniken zum Einsatz digitaler Therapieunterstützung führen."
Wo seht Ihr euch in 3 Jahren und wie kann euch 5-HT unterstützen?
"In 3 Jahren wollen wir auf dem deutschen Markt Fuß gefasst haben und initial den Nutzen unserer Lösung im Feld gezeigt haben. Das soll aber erst der Anfang sein – wir haben große Pläne – von der Expansion in weitere Märkte bis hin zu weiteren Produktfeatures.
5-HT kann uns dabei insbesondere mit Öffnung seines Netzwerks helfen - zu potenziellen Kunden und Investoren, aber auch zu Startups und diversen Expert*innen. Ebenso kann uns 5-HT bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen."
Ihr habt im November 2023 an der Bitkom Digital Health Conference (DHC) teilgenommen. Was ist euer Eindruck von dem Event und was hat euch die Teilnahme (bisher) gebracht?
"Die Bitkom DHC war geprägt von spannenden Vorträgen und Panels. Sie war überwiegend von Fachpublikum besucht und es waren viele relevante Vertreter*innen potenzieller Kunden oder Partner anwesend. Das Interesse an den Startup Pitches schien groß zu sein. Wir hatten zwar einige interessante Gespräche, bisher ist allerdings noch nichts Konkretes dabei herausgekommen. Das Event war aber eine tolle Gelegenheit andere Healthtech-Startups kennenzulernen, sich auszutauschen und diverse Bekannte aus der Szene wiederzutreffen."
Alexander Krause von panthr auf der Bitkom Digital Health Conference 2023
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