Mit AccuPredict das Unvorhersehbare vorhersehen
Katharina Kittelberger
Heutige Maschinenanlagen werden neben stärkerer Automatisierung auch zunehmend teurer. Wenn diese ausfallen, ist das nicht nur störend, sondern ebenso zeit- und kostenintensiv. Das in Singapur ansässige Startup AccuPredict Services Pte Ltd sah hier Handlungsbedarf und entwickelte seit seiner Gründung im Jahr 2021 eine intelligente und wegweisende Betriebsstrategie, um Maschinenausfälle vorherzusehen und entsprechend zu vermeiden.
„Mittels Fernsensoren und fortschrittlichen Analyseverfahren kann rechtzeitig vor Ausfällen gewarnt werden“, erklärt Milind Yedkar, Mitbegründer und CEO von AccuPredict. „So werden rechtzeitige Korrekturmaßnahmen ermöglicht, ohne die geplanten Produktionspläne zu unterbrechen.“
Durch unseren Partnerhub Scaler8 aus Singapur erfolgte die Kontaktaufnahme zwischen 5-HT und AccuPredict. Im Interview mit 5-HT erzählt Milind sowohl von den Hintergründen der AccuPredict Betriebsstrategie als auch von den Chancen und Erwartungen unserer noch jungen Kooperation.
Milind Yedkar, Mitbegründer und CEO von AccuPredictVorausschauende Wartung: Die AccuPredict Betriebsstrategie
„Generell setzt AccuPredict WiFi-basierte Fernsensoren und fortschrittliche Analyseverfahren ein, um die Schwingungen von Maschinenbauteilen aus der Ferne zu analysieren. So kann ein sich anbahnender Ausfall vorhergesagt werden“, beginnt Milind. „Unsere Kunden müssen dabei keine Änderungen an deren Wartungsprozessen vornehmen, denn unsere Sensoren werden außerhalb der Maschine angebracht und müssen nicht abgeschaltet werden. Neben der Garantie für Originalgerätehersteller (OEM) werden auch die Prozesssteuerungssysteme der Anlage in keiner Weise beeinträchtigt“, erklärt er.
AccuPredict spricht mit Maschinen. Indem wir den Maschineninput übersetzen, analysieren und an unseren Kunden vermitteln, weiß dieser, wie sich die Maschine in Zukunft verhalten wird.
Die Installation der Sensoren sowie die Sicherstellung, dass das Signal zugänglich ist, dauert dabei nur einen Tag: „Bereits 24 Stunden nach Anschluss der Sensoren können wir unseren Kunden mitteilen, welche Komponenten ihrer jeweiligen Maschine auszufallen drohen, welche Abhilfemaßnahmen erforderlich sind und wie viel Vorlaufzeit (MTTF) dem Kunden für die Ergreifung von Abhilfemaßnahmen bleibt“, ergänzt Milind.
So vielseitig wie die jeweiligen Maschinen sind auch die Kunden
Milind erklärt anschaulich: „Geografisch erstreckt sich unser Kundenstamm sowohl über Europa als auch den Nahen Osten, Afrika und Indien. Die Industrien, aus denen unsere Kunden kommen sind dabei enorm vielseitig. Denn neben dem Großteil, der aus dem Bereich der (Petro-)Chemie, sowie der Öl- und Gasindustrie kommt, stammt der andere Teil aus der Energieerzeugung, wie beispielsweise der Windkraft. Zwei weitere große Bereiche, in denen unsere Technologie potenziell zum Einsatz kommt, sind der Maschinenbau und die Schifffahrt“, schließt Milind ab.
Bereits jetzt ein weltweiter Kundenstamm aus verschiedenen BranchenDabei legt AccuPredict mit seinen Kunden zu Beginn der Zusammenarbeit gewisse Erfolgskriterien fest. Hier betont Milind: „Wenn diese Erfolgskriterien am Ende eines Monats nicht erreicht wurden, dann wird der Versuch beendet. Dabei fallen für den Kunden keinerlei Kosten an, denn wir stellen nur eine erfolgreiche Auswertung der Daten in Rechnung.“ Die Dienstleistung von AccuPredict umfasst somit die Installation der Sensoren an der jeweiligen Maschine sowie die Sammlung und Auswertung der Daten durch ein Experten-Teamaus 25 Ingenieuren.
Nach der bisherigen Zusammenarbeit mit unseren weltweit verteilten Kunden ist AccuPredict stolz darauf eine Bindungsrate von 100 Prozent vorweisen.
Wieso sollten sich Kunden ausgerechnet für AccuPredict entscheiden?
Laut Milind grenzt sich AccuPredict insbesondere durch drei Aspekte von der derzeitigen Marktkonkurrenz ab. „Zum einen sind wir komplett Sensor-agnostisch. So müssen beispielsweise Kunden, die bereits Sensoren an ihren Maschinen installiert haben, diese nicht ersetzen, sondern können uns deren Maschinensignale einfach zusenden. Mittels dieser Daten führen wir dann im Folgenden die Analyse durch.
Zum anderen gewähren wir unseren Kunden Planungssicherheit für deren Produktionspläne, denn unsere Voraussagen reichen von 180 bis zu 200 Tagen in die Zukunft. Letztlich“, fügt Milind hinzu, „sind unsere Vorhersagen absolut deterministisch.“
Insbesondere Letzteres hat grundlegende Auswirkungen auf die internen Unternehmensstrukturen, denn wegen der zuverlässigen Vorhersagen durch AccuPredict müssen sich künftig weniger Beschäftigte um die Verwaltung und Instandhaltung von Maschinen kümmern. „Damit lösen wir die Herausforderung, vor der viele Unternehmen stehen, nämlich erfahrene Arbeitskräfte einzustellen und zu halten.“
Eine Kette von Vorteilen, die sich aus den genauen Vorhersagen von AccuPredict ergebenInwiefern Kunden generell von einer Analyse derer Maschinen profitieren, veranschaulicht Milind anhand des folgenden Beispiels: „Angenommen die Maschine eines Kunden hat eine Zuverlässigkeit von 80 Prozent und nach unserer Analyse steigt diese auf 90 Prozent an. Dann ist der Gewinn für den Kunden weitaus langfristiger und höher als das, was er an uns auszahlt“, beschreibt Milind.
Schon jetzt viel erreicht: Worauf ist AccuPredict besonders stolz?
„Wahrscheinlich darauf, dass es uns in kurzer Zeit gelungen ist, ein so engagiertes Team mit jahrzehntelanger Erfahrung zusammenzubringen“, betont Milind. „Erst vor kurzem hatte AccuPredict ein zweistündiges Gespräch mit den Ingenieuren einer multinationalen Organisation. Dabei drehten sich die Fragen rund um das Gebiet der vorausschauenden Instandhaltung. Die Tatsache, dass unser Team keine Frage der Organisation unbeantwortet gelassen hat, bestätigte uns erneut in unserem Können.“
Darüber hinaus hat AccuPredict bereits drei neue Dienstleistungsmodelle für die Zukunft geplant: „Zwar bieten wir derzeit noch keine Wartungsdienstleistung vor Ort an, doch wir können uns durchaus vorstellen Teil eines Dienstleisters zu werden, der eine solche Kundenunterstützung vor Ort anbietet. Typischerweise wäre das für kleine und mittlere Unternehmen oder aber für Kraftstoffanlagen wie beispielsweise Windkraft-, Öl- oder Gasanlagen“, so Milind. „Zum anderen möchten wir uns in Zukunft weiterhin mit spezifischen Kunden austauschen, um uns in deren Betrieb zu verankern. Letztlich können wir uns eine vertiefte Kooperation mit Originalherstellern vorstellen, wie beispielsweise denen von Aufzügen, Rolltreppen, Kompressoren.“
Extraunterstützung jenseits der deutschen Staatsgrenzen durch 5-HT
„Wir sind der Auffassung, dass 5-HT mit seinem ausgebauten Netzwerk nicht nur in Deutschland, sondern auch in ganz Europa eine zentrale Position einnimmt. Weil eure Plattform einem Drehkreuz gleicht, sehen wir in der Kooperation die Chance unsere Betriebsstrategie auf dem europäischen Markt noch erfolgreicher zu etablieren. Somit sehen wir den primären Wert aus unserer Zusammenarbeit darin, Kontakte zu neuen Unternehmen, insbesondere denen aus der Gesundheits- und Chemieindustrie, zu knüpfen“, erklärt Milind.
Aus diesem Grund sieht er der weiteren Kooperation positiv entgegen: „Bisher war der Austausch mit 5-HT fantastisch. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass besonders den Deutschen das Ingenieurswesen im Blut liegt. Diese Gemeinsamkeit mit AccuPredict schafft somit die Voraussetzungen für produktive Gespräche und legt gleichzeitig den Grundstein für eine qualitativ-hochwertige Arbeit“, fasst Milind abschließend zusammen.
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