iHandU: Revolutionierung des Managements neuromuskulärer Störungen mit Wearable Technology

Laura Diez

Startup Stories

In der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft der Gesundheitstechnologie erweist sich iHandU als bahnbrechende Lösung, die die Art und Weise, wie wir neuromuskuläre Störungen beurteilen und behandeln, verändern wird. Stellen Sie sich ein tragbares Gerät vor, das nicht nur motorische Symptome wie Bradykinesie, Zittern und Gangart überwacht, sondern erstmals auch die Steifigkeit bei Patienten mit Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit quantifiziert. Das iHandU wurde entwickelt und eingehend getestet und stellt einen entscheidenden Fortschritt in diesem Bereich dar. Es bietet Klinikern genaue und umfassende Patientendaten in Echtzeit über eine nahtlos verbundene App und ein Web-Dashboard.

Doch wie kam es zur Gründung dieses innovativen Unternehmens, und wie will iHandU die Gesundheitsbranche revolutionieren? In diesem Interview mit Sara Reis von InSignals Neurotech erkunden wir die Beweggründe für die Gründung von iHandU und seine Zukunftsvision. Begleiten Sie uns auf dieser Reise und erfahren Sie, welch tiefgreifenden Einfluss iHandU auf das Management neuromuskulärer Störungen hat.

Wie würden Sie Ihre Lösung in drei Sätzen einem Fachkollegen aus dem Gesundheitssektor erklären?

"iHandU ist eine patentierte Lösung für das Management neuromuskulärer Störungen, die mit einer App und einem Web-Dashboard verbunden ist. iHandU wurde an über 120 Patienten getestet und erreichte eine Genauigkeit von über 80 %. Sie ermöglicht es Klinikern, genaue und vollständige Daten von Patienten zu erhalten."

Welches Problem motivierte Sie zur Gründung des Unternehmens? 
"Das Problem, das uns zur Gründung von inSignals motiviert hat, war das Feedback zahlreicher Neurologen. Sie äußerten ihre Besorgnis über das Fehlen eines objektiven Mechanismus zur genauen Klassifizierung der Steifigkeit bei Patienten mit Parkinson und anderen neuromuskulären Störungen. Wir erkannten diese Lücke und wurden inspiriert, eine Lösung für diese kritische Bewertung zu entwickeln, die sich heute ausschließlich auf die subjektive Wahrnehmung von Experten stützt, denen ein quantifizierbares Instrument fehlt. Die subjektive Natur dieser Methode führt zu Schwankungen in der Bewertung und behindert die Verfügbarkeit umfangreicher und genauer Patientendaten zur Feinabstimmung von Therapeutika und zur Behandlung von Komplikationen bei motorischen Symptomen."

Wie überzeugen Sie ein Pharmaunternehmen, eine Krankenkasse oder einen anderen potenziellen Kunden, ein Pilotprojekt mit Ihnen zu starten? 

"iHandU ist ein kompaktes und anpassungsfähiges tragbares Gerät, das an verschiedenen Körperteilen angebracht werden kann, um Bewegungsdaten zu sammeln. Wir haben eine Reihe von Tests zur Überwachung von Symptomen wie Bradykinesie, Zittern, Gangart und erstmals auch Steifigkeit integriert - eine bahnbrechende Funktion, die bisher noch nie effektiv angeboten wurde. Innerhalb von Sekunden empfängt die App Echtzeitdaten zu diesen Symptomen und zeigt sie an. Diese Informationen können zusammen mit der Medikamenteneinnahme an ein Arztportal gesendet werden, zusammen mit den Ergebnissen der Symptombeurteilung von Tests, die in der Klinik oder beim Patienten zu Hause durchgeführt wurden. Die Daten können an ein Web-Dashboard weitergegeben werden, um die von iHandU erfassten Rohdaten darzustellen. 
Die Erfassung genauer und umfassender Informationen über die Symptome der Patienten ist von entscheidender Bedeutung, wenn sie sich neuen Medikamenten oder Therapien unterziehen müssen, die für optimale Ergebnisse eine Feinabstimmung erfordern. Die Fähigkeit von iHandU, verschiedene motorische Symptome zu überwachen, ermöglicht es den Ärzten, die verschriebenen Dosierungen oder Einstellungen zu verfeinern und so die Wirksamkeit der Behandlung zu optimieren. Das Gerät hilft bei der Identifizierung neuer Marker für die Krankheitsentwicklung und ermöglicht so ein tieferes Verständnis des Krankheitsverlaufs. Es dient als überzeugendes Instrument zur Validierung der Wirksamkeit von untersuchten Medikamenten, indem die Reaktion des Patienten auf die Behandlung genau überwacht wird. Insgesamt kann die iHandU-Technologie Kliniker und Forscher mit Daten versorgen, die zu fundierten Behandlungsentscheidungen führen."

Wer sind Ihre derzeitigen Kunden(gruppen) und wer sollen Ihre potenziellen Kunden sein? 

"Unser Gerät wurde mit Blick auf Neurologen entwickelt und ist auf die Quantifizierung der Steifigkeit und einen umfassenden Krankheitsüberblick bei Patienten mit neuromuskulären Störungen zugeschnitten. Unsere ersten Kunden werden Krankenhäuser in Europa und Nordamerika sein. Darüber hinaus planen wir, Partnerschaften mit der Industrie einzugehen, um innovative Pharmastudien zu unterstützen und die Wirksamkeit ihrer Lösungen zu beweisen. Dadurch werden wir unsere Reichweite und unseren Einfluss im medizinischen Bereich weiter ausbauen. Krankenhäuser in ganz Europa haben bereits ihr Interesse an unserer Lösung bekundet."

Wo sehen Sie sich in 3 Jahren und wie kann 5-HT Sie dabei unterstützen?

"Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten 3 Jahre die Zertifizierung als Medizinprodukt zu erreichen und mit iHandU erfolgreich auf den Markt zu kommen. Deutschland ist ein wichtiger Markt und nimmt eine Vorreiterrolle in der digitalen Versorgung ein, indem es einen fortschrittlichen Rahmen implementiert, der digitale Gesundheitslösungen einschließt. Durch die Zusammenarbeit mit Zentren wie dem 5-HT in Deutschland, das die wichtigsten Akteure des europäischen Gesundheitsmarktes vereint, können wir wertvolle Chancen und Kooperationen für unser Unternehmen erschließen."

Sie haben an der 5-HT X-Linker Healthtech for Pharma im März 2023 teilgenommen. Was ist Ihr Eindruck von der Veranstaltung und was haben Sie (bisher) aus der Teilnahme gewonnen? 

Die Teilnahme an der Veranstaltung 5-HT X-Linker Healthtech for Pharma im März erwies sich für unser Unternehmen als eine außergewöhnliche Gelegenheit, mit prominenten Führungskräften der Gesundheitsbranche und wichtigen Vertretern von Pharmaunternehmen in Kontakt zu treten. 
Die Veranstaltung bot eine wertvolle Bestätigung für unsere Technologie und ihre Relevanz für den Pharmasektor. Der Austausch mit diesen Branchenführern ermöglichte es uns, Einblicke zu gewinnen, wie unsere Technologie Pharmaunternehmen zugute kommen und ihre Forschungs- und Entwicklungsbemühungen verbessern könnte. Insgesamt hat unsere Teilnahme an der Veranstaltung nicht nur unseren Bekanntheitsgrad in der Branche erhöht, sondern auch Türen für spannende Diskussionen mit wichtigen Akteuren der Pharmabranche geöffnet.

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