Eine Stimme für Labore: Wie Elementa Labs die Zukunft der wissenschaftlichen Forschung verändert

Die Digitalisierung und Automatisierung von Laboren sind von entscheidender Bedeutung, um Effizienz und Datenintegrität in der wissenschaftlichen Forschung zu verbessern. Doch bisher haben viele Labore Schwierigkeiten, die praktischen Bedürfnisse der Wissenschaftler zu erfüllen und den digitalen Wandel voranzutreiben. Das Startup Elementa Labs hat diese Herausforderung erkannt und eine revolutionäre Lösung entwickelt. Mit Elementa wird die Datenerfassung und Arbeitsabläufe im Labor durch eine hochspezialisierte Smartphone-Anwendung mit Sprachassistent optimiert. Erfahren Sie in diesem Interview mit Gründer und CEO Ahmed Khalil, wie Elementa die Art und Weise, wie Wissenschaft betrieben und dokumentiert wird, revolutioniert und einen großen Mehrwert für Labore weltweit schafft.

Wie würdest du einem Fachkollegen in einem Chemiekonzern eure Lösung in drei Sätzen erklären?

Elementa ist die "Alexa" für wissenschaftliche Labore. Es ist eine hochspezialisierte Smartphone-Anwendung mit Sprachassistent, die sich nahtlos in elektronische Labornotizbücher (ELNs) und Laborgeräte integrieren lässt. Dementsprechend sind Wissenschaftler in der Lage, die Datenerfassung zu automatisieren (Streamline), Arbeitsabläufe zu optimieren und die Datenintegrität und -zugänglichkeit durch einfache freihändige Sprachbefehle zu verbessern.

Welches Problem hat euch zur Gründung motiviert?

Als ehemaliger Wissenschaftler habe ich aus erster Hand Erfahrungen mit der Datendokumentation und der Zugänglichkeit zu ELNs am Arbeitsplatz gemacht. Ich war auch überrascht, wie viele wissenschaftliche Labore immer noch vollständig auf Papiere angewiesen sind, um ihre Daten zu dokumentieren, was zu zeitaufwändiger Dokumentation, Verlust wertvoller Daten und Ressourcen führt. Ich führte eine umfassende Untersuchung über die Digitalisierung von Laboren durch und befragte mehr als 250 Wissenschaftler aus dem akademischen Bereich und der Industrie. Meine Untersuchung ergab, dass es Widerstände und Schwierigkeiten bei der Einführung von ELNs gibt. Vor allem, weil ELNs nicht den praktischen Bedürfnissen der Wissenschaftler im Labor entsprechen. Das war die Initialzündung, um meine Reise mit Elementa zu beginnen.

Wie überzeugt ihr einen Chemiekonzern gerade mit euch ein Pilotprojekt aufzusetzen? 

Elementa fungiert als persönlicher Assistent für Ihre Wissenschaftler im Labor. Es unterstützt die Wissenschaftler bei ihren Arbeitsabläufen und alltäglichen Aufgaben. Von der Durchführung von Berechnungen über das Auffinden von Proben bis hin zu einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für experimentelle Arbeitsabläufe und der Erfassung von Daten per Sprache. Dementsprechend kann Elementa Ihren F&E-Prozess beschleunigen und Kosten durch drei Hauptaspekte reduzieren: 

1. Eliminierung von sich wiederholenden und manuellen Aufgaben. 

2. Verringerung der menschlichen Fehleranfälligkeit. 

3. Mehr datengesteuerte Forschung. 

Auf der Grundlage unserer Interaktionen mit unseren Kunden und Electronic Lab Notebook-Partnern konnten wir den Wert der Implementierung unserer Sprachtechnologie ermitteln und quantifizieren: 

1. 30 % Zeitersparnis bei der Dokumentation und manuellen Arbeit.

2. 40%ige Steigerung der Datenqualität und -vielfalt. 

3. 20 % Produktivitätssteigerung durch den Wegfall von Nebenaufgaben.

Hinzu kommt, dass in wissenschaftlichen Laboren eine Größe NICHT für alle passt. Wissenschaftliche Labore sind eine hochkomplexe und vielfältige Umgebung. Aus diesem Grund haben wir unsere Sprachtechnologie so vielseitig gestaltet, dass sie sich an die spezifischen Anforderungen Ihres Labors anpassen lässt.

Wer sind eure aktuellen Kunden(gruppen) und wer sollen die potenziellen Kunden sein?

Derzeit konzentrieren wir uns auf wissenschaftliche Labore, die sich mit der frühe Arzneimittelentdeckung befassen, einschließlich Industrie und Hochschulen. Biomedizinische Forschung, Biologie, Zellbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Biochemie und Chemielabore. 

Wir arbeiten eng mit Kunden auf dem europäischen Markt, in Australien, Großbritannien, Japan und Nordamerika zusammen. Zu unseren Partnern gehören große Pharmakonzerne, CROs, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 

Neben der Pharmaindustrie verzeichnen wir eine steigende Nachfrage nach unserer Sprachtechnologie in anderen wissenschaftlichen Disziplinen, wie z.B. in der Agrarforschung, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie der Öl- und Gasindustrie. Derzeit sind wir mit zwei Kunden aus dem Agrarsektor in der Pilotphase und erforschen neue Anwendungsfälle für unsere Sprachtechnologie.

Wo seht Ihr euch in 3 Jahren und wie kann euch 5-HT unterstützen?

Ich glaube, dass Sprachassistenten in wissenschaftlichen Laboren die Art und Weise, wie Wissenschaft betrieben und dokumentiert wird, verändern werden. Die Notwendigkeit, Sprachtechnologie zur Verbesserung der Effizienz wissenschaftlicher Arbeitsabläufe und des Datenmanagements einzusetzen, nimmt zu. Wir sehen auch viele Anwendungsfälle für den Einsatz unserer Sprachtechnologie in vielen wissenschaftlichen Disziplinen. In 3 Jahren wollen wir einer der führenden Akteure auf dem Markt der Labordigitalisierung und Laborautomatisierung sein. Elementa wird verschiedene Dienstleistungen in Form von maßgeschneiderter Sprachtechnologie mit einer breiten Palette von Integrationen (ELNs, LIMS und IoT) anbieten und wissenschaftliche Labore auf globaler Ebene bedienen. Einer unserer Schwerpunktbereiche ist die Chemie. Wir sind davon überzeugt, dass die Zugehörigkeit zum dynamischen Ökosystem von 5-HT uns helfen wird, mit den richtigen Partnern in Kontakt zu treten, die uns dabei unterstützen werden, neue Anwendungsfälle für unsere Sprachtechnologie zu erforschen, unsere Dienstleistungen zu verbessern und letztendlich zu einer effizienteren und nachhaltigeren Wissenschaft beizutragen.