„Wissen teilen: Mein Beitrag bei 5-HT“

Katharina Kittelberger

Allgemein

Mit der Bewerbung auf die Stellenausschreibung für „einen breit angelegten Juristen“ startete die Karriere unseres Mentors Dr. Claus-Jörg Rütsch. Von einem jungen Anwalt aus der Wirtschaftskanzlei entwickelte er sich bis zum Direktor und internationalen Juristen im Schweizer Großkonzern F. Hoffmann-La Roche AG, wo unter seiner Führung ein Juristen-Team die rechtlichen Angelegenheiten des Diagnostik-Geschäfts weltweit betreute.

Seit 2019 ist Herr Rütsch Teil des Mentoren-Netzwerkes von 5-HT. Seine Rolle hierbei sieht er zweigeteilt: „Zum einen gebe ich allgemeine Hinweise zu unternehmerischen Themen. Zum anderen aber auch konkrete Beratung als Rechtsanwalt“, erklärt er.

Was war Ihre Motivation, sich als Startup-Mentor bei 5-HT zu engagieren?

„Ich hatte das Gefühl, eine recht interessante Karriere gemacht zu haben. Nun hätte ich so weitermachen können wie bisher, oder mich an etwas Neues wagen können. Nicht allzu überraschend, entschied ich mich für Letzteres.

Mein Grundgefühl sagt mir, durch das Teilen von Wissen bei
5-HT, einen echten Beitrag für Startups leisten zu können.

„Neben der Vermittlung von Wissen, finde ich es enorm spannend, weiterhin den Kontakt in den wissenschaftlichen Bereich zu pflegen. Das Konzept mit 5-HT auf der einen, und jungen Unternehmen auf der anderen Seite, gefiel mir von Beginn an ausgesprochen gut.“

Welchen Schwerpunkt legen Sie bei Mentoring-Sessions?

„Zum einen ist es mir wichtig, dass gleich zu Beginn, die Spreu vom Weizen getrennt wird. Damit meine ich, dass wichtige Fragen von weniger wichtigen Aspekten getrennt werden. Um das zu erreichen, bemühe ich mich bei jeder Session genau hinzuhören und viele Fragen zu stellen. Ziel davon ist es, schnell offene Fragestellungen zu finden und dementsprechend alternative Lösungsansätze, die bisher noch nicht untersucht wurden, herauszuarbeiten. Diese blinden Flecke werden oft schnell gefunden.

Andererseits achte ich darauf den Startups gleich zu Beginn dabei zu helfen, sich in dem für sie neuen Gebiet der rechtlichen Anforderungen zurechtzufinden. Denn wenn Startups die Regelungen für ihre Produkte, ihre Dienstleistungen oder ihre Mitarbeiter kennen und deren Einhaltung angehen, kann der Weg zum unternehmerischen Erfolg geebnet und kostspielige Fehler vermieden werden. Denn besonders hier erkenne ich ein Grundproblem immer wieder.“

Fehlender rechtlicher Schutz – das Grundproblem von Startups

„Diese Problematik ist fast immer Thema der ersten Sessions. Da ich Startups in der Vergangenheit viel im Bereich Schutzrechte, wie beispielsweise Patente, betreut habe, verweise ich immer auf die Wichtigkeit, eine Idee gleich zu Beginn zu schützen. Denn eine gute Idee, die nicht geschützt ist, wird schnell von Dritten übernommen. Somit wird es schwierig ein erfolgreiches Geschäft aufzubauen und Investoren für wen weiteren Ausbau zu finden, wenn die Basis nicht gesichert ist.  

Dazu kommt, dass sich viele nicht genau überlegen, ob ihr Produkt von potenziellen Abnehmern gekauft werden wird. Ich weiß, dass dieses Denken weit in die Zukunft geht, aber es legt nun mal den Grundstein, für die jetzige Arbeit des Startups. Um jegliche spätere Problematiken zu vermeiden, lenke ich gleich zu Beginn die Aufmerksamkeit auf Bereiche, die vielleicht noch nicht ganz durchdacht wurden.

Mein Ziel ist es, dass Startup auch mal eine andere
Sichtweise auf die Dinge bekommen.

„Oftmals kommen junge Unternehmer in deren Anfangsphase gar nicht erst mit rechtlichen Fragen auf mich zu, weil diese schlichtweg kein Bewusstsein dafür haben, dass ihnen im juristischen Bereich etwas fehlt. Eine verbreitete Meinung ist oft: „Zum Thema A meinte mein Anwalt das alles im grünen Bereich ist. Darum frage ich bei Thema B mal nicht weiter nach“. 5-HT ist hier mit seinem Mentoren-Netzwerk bereits auf dem richtigen Weg, noch hellhöriger für solche nicht gleich ersichtlichen Themen zu werden. Denn nur wenn sich jemand bewusst ist, dass ein Problem adressiert werden muss, kann es auch gelöst werden.

Schlussendlich bin ich als Mentor bestrebt mit dem Startup zu reflektieren, wo es momentan steht und durch welche jetzigen Handlungen, der zukünftige Erfolg erleichtert werden kann.“

Mit welchen Fragen können sich die Startups von 5-HT an Sie wenden?

„Hierzu ist es hilfreich, sich eine Zwiebel vorzustellen: Mein Kernbereich ist, die Fragen des Wirtschaftsrechts, der Pharmaindustrie und Diagnostik juristisch zu beraten. Die Schichten rund rum, wie unternehmerische Entscheidungen und Führungsfragen in anderen Märkten erfordern allgemeinere Kenntnisse, Lebenserfahrungen und Plausibilitätsprüfungen. Aus Bereichen wie Finanzierung oder Steuerberatung halte ich mich prinzipiell raus, weil diese stets brandaktuelles Wissen voraussetzen. In solchen Fällen vermittle ich ein Startup dann lieber an eine spezialisierte Fachperson aus meinem Netzwerk.

Gerne berate ich Startups über einen längeren Zeitraum hinweg, so dass wir gemeinsame Strategien entwickeln können. In diesem Szenario haben wir eine Beratungs-Session und im folgenden Monat beispielsweise die nächste. Bei dieser klärt mich das Startup dann über die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Wochen auf. So gesehen stehe ich für alles, von: „Was machen wir als nächstes?“, bis hin zu „Wir haben einen Termin über Patentrechte, können Sie uns zu dem Termin begleiten?“ mit meiner Unterstützung zur Verfügung.“

Welches Ziel verfolgen Sie bei Mentoring-Sessions?

„Grundsätzlich habe ich hohe Ansprüche an mich selbst und somit auch an das Endergebnis. Ich möchte weder meine Zeit noch die des Startups verschwenden. Deswegen achte ich als Mentor darauf, ausschließlich die Fragen des Startups zu behandeln. Das bedeutet nicht mit meinen eigenen Ideen dominant im Vordergrund, sondern eher unterstützend oder Hintergrund zu agieren.  

Es sollte beim Mentoring niemals versucht werden,
einem Startup zu sagen, wo es lang geht.

„Vielmehr ziele ich darauf ab, dass beide Parteien von dem Gedankenaustausch profitieren. Denn so macht es letztlich auch mehr Spaß.“

Somit profitieren nicht nur die Startups, sondern auch Sie vom Mentoring?

„Auf jeden Fall. In der Vergangenheit habe ich nicht nur ausgesprochen nette Kontakte geknüpft, sondern auch neue Technologien kennengelernt. Aktuell beobachte ich, dass sich viele Startups mit Apps beschäftigen. In diesem Bereich kannte ich mich bisher wenig aus, weswegen ich einer speziellen Arbeitsgruppe vom deutschen Anwaltsverein beigetreten bin. Diese kümmern sich um Computerrecht und -technologien, entsprechende Regeln für Apps und Software-Programme. Auch andere Technologien, wie beispielsweise aus dem Bereich der Solarenergien, finde ich enorm spannend.  

Meiner Meinung nach ist das auch der Kern von Mentoring, nämlich Denkanstöße für erfolgreiche, künftige Innovationen zu bekommen.

5-HT hilft dabei, diese in die richtige Richtung zu stoßen.“                

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