Virtuelle Zeitreisen, Museumsbesuche vom Sofa aus oder 3D-Präsentationen – ZReality macht’s einfach
Corinna Herrmann
Virtual Reality und Augmented Reality Anwendungen sind mittlerweile längst über spielerische Anwendungen hinausgekommen. Wie vielfältig die Möglichkeiten auch im industriellen Umfeld sind, zeigt das Startup ZReality aus Kaiserslautern. Mit der weltweit einzigartigen Eigenentwicklung ZREALITY Sphere der Cross-Reality-Spezialisten aus der Pfalz lassen sich Marken inszenieren und Produkte in 3D und Virtual Reality so präsentieren, dass für den Betrachter die Objekte „zum Leben erweckt“ werden.ZDF Digitale KunsthalleDas neueste Projekt ist die Digitale Kunsthalle, die Mitte Februar als Kooperation mit ZDF Digital vorgestellt wurde. Diese weltweit erste Museumsanwendung in WebVR lässt die virtuellen Museumsbesucher Kunst in einer neuen Dimension erleben. Lediglich ein Internetanschluss ist erforderlich und man wandelt nach wenigen Mausklicks durch einen virtuellen Erlebnisraum, dessen Inhalte man selbst rezipieren kann. Somit kann man sich vom heimischen Sofa quasi ins Museum beamen und erhält sogar noch mehr als in einem konventionellen Museum. Die Dokumente der virtuellen Thomas Mann Ausstellung sind normalerweise über die ganze Welt verstreut. In einem virtuellen Museum kann man jedoch alle Objekte zu einem bestimmten Thema bündeln.Das 2015 gegründete Startup hat mit seinem VR-Content-Management-System ZREALITY Sphere eine Plattform entwickelt, die Unternehmen die Erstellung von Cross-Reality Apps in höchster Realitätsnähe, ohne Programmierkenntnisse und mit minimalem Zeitaufwand ermöglicht.Kinderleicht 3D-Welten erschaffen„Man kann sich diese Plattform wie WordPress für Virtual Reality vorstellen: Einfach ein Template auswählen oder individuell erstellen lassen und dort die eigenen Fotos, Videos, 3D-Modelle oder andere Inhalte hochladen. Somit kann man innerhalb von 360 Sekunden seine eigene Virtual Reality generieren, ohne dass man programmieren können muss“, erklärt Adrian Dietrich, Head of Sales & Marketing bei ZReality. Ein großer Vorteil beim Einsatz bestehe einerseits in der leichten Pflegbarkeit der Inhalte durch den Anwender und andererseits in der Medienunabhängigkeit, da die VR Anwendungen im Browser eines jeden Geräts laufe, egal ob Smartphone, PC oder VR-Brille. Außerdem würden Kosten gesenkt - in Entwicklung, Schulung oder Produktion - und höhere Erfolge bei Messen und Vertrieb erzielt.„Sobald man ein virtuelles Training, eine Produkterklärung oder Erlebniswelt erstellt hat, kann man diese weltweit mit jedem teilen, wenn man das will“, erklärt Dietrich. Wer steckt dahinter?ZReality ist eine Ausgründung der Hochschule Kaiserslautern und Teil der Digital Devotion Group. In den letzten drei Jahren hat ZReality mehr als 100 Kundenprojekte durchgeführt, unter anderem für ZDF, BASF, Hilti, Kicker, SCA, Barmer, General Dynamics, das Kicker-Magazin und Pfalzwerke.Um den Kundenwünschen nach mehr Skalierbarkeit und Kosteneinsparung zu entsprechen, hat das Team um Geschäftsführer Michael Neidhöfer die Plattform ZReality Sphere entwickelt. Aktuell besteht das Kernteam aus acht Mitarbeitern, die die innovative Lösung umsetzen.Zahllose AnwendungsmöglichkeitenOb als industrieller Showroom auf Messen zum visuellen Erleben komplizierter Maschinen und ihrer Funktionsweisen, zur Visualisierung von Produktionsprozessen, zum Review von Produktentwicklungsstadien oder für Mitarbeiterschulungen – allein die industriellen Anwendungen sind riesig und der Fantasie des Teams bei ZReality sind kaum Grenzen gesetzt.So hat die Firma Herrmann Ultraschall ein Gerät zum Ultraschallschweißen von Verpackungen entwickelt. „Um den Vorteil gegenüber dem konventionellen Schweißen zu erklären, werden die Nutzer in der Virtual Reality bis auf die Molekularebene hinuntergeführt. Sie können selbst in der VR mit den Controllern Moleküle verschweißen und erleben, wie die Ultraschallbacken arbeiten, was das technische Verständnis ungemein erhöht“, so Dietrich. VR bleibt im KopfEr erläutert, dass Virtual Reality eine Technologie ist, die sehr immersiv funktioniert. „Das heißt, man ist innerhalb weniger Momente in die virtuelle Realität eingetaucht. Das Medium rückt in den Hintergrund. Das Gehirn lernt ja in Virtual Reality wie in der Realität. Somit kann man Prozesse und Lernaktivitäten im Gehirn so verankern, dass sie später auch in der Realität anwendbar sind und man sie wiederfindet. Darin besteht der große Vorteil von VR-Training, den wir auch mit abbilden möchten.“Der Lerneffekt ist auch beim Infotainment sehr hoch. Eine virtuelle Zeitreise während einer Busfahrt durch Luxemburg lässt die Touristen mittels einer VR-Brille und der ZReality Software „VR Timetravel“ die Stadt von vor 150 Jahren erleben. Auch andere Städte zeigten bereits Interesse an einer ähnlichen Lösung.Die ZukunftDie Pläne der Gründer sind ambitioniert: „Im Prinzip kann jedes Unternehmen aus jeder Branche mit der Plattform eigene virtuelle Erlebnisse schaffen. Wir wollen unsere Plattform so ausbauen, dass auch Augmented Reality auf Smartphones und Brillen wie der HoloLens möglich wird, um Kunden noch mehr Flexibilität und Benefit zu bieten.“
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