Trialflow ermöglicht eine schnellere Planung und Durchführung von klinischen Studien

Katharina Kittelberger

Startup Stories

Klinische Studien müssen schneller, intelligenter und effizienter gestaltet werden, damit Millionen von Menschen dringend benötigte Behandlungen schneller erhalten. Das im Jahr 2020 gegründete Münsteraner Startup Trialflow gewährleistet dies, indem es mit seiner digitalen Plattform die Grundlage dafür schafft, dass klinische Studien effizienter geplant und durchgeführt werden können. Dabei sind die Transparenz über den Planungs- und Studienfortschritt sowie eindeutige Kommunikationswege mit klaren Ansprechpersonen nur einige der Aspekte, mit denen der reibungslose Flow durch die Studie ermöglicht wird.  

Genauer erläutert Leona Turner, Co-Founderin von Trialflow: „Statt weitere digitale Insellösungen für verschiedenste Aufgabenbereiche in der Studiendurchführung zu entwickeln, möchten wir die Grundlage für ein produktiveres Arbeitsumfeld für alle Beteiligten schaffen. Unsere modernen Matching Algorithmen und SaaS-Module bringen datengetrieben die passendsten Sponsoren, Prüfzentren und Dienstleister zusammen und streamlinen ihre Arbeit im Weiteren.“

Im Interview mit 5-HT gibt Leona spannende Einblicke in die Motivation und Arbeit von Trialflow, die daraus entstehenden Chancen für die Gesundheits- und Pharmaindustrie und welche Erwartungen das Startup an die Kooperation mit 5-HT hat.

Leona Turner, Co-Founderin von Trialflow

Motivation zur Gründung von Trialflow

Aus einem Company Builder heraus entstand, in Kooperation mit einem Marktexperten, im Jahr 2020 zunächst ein Produkt, das datengesteuerte Prozesse nutzt, um Standorte mit Sponsoren und damit bestehende Patienten mit geeigneten Studien zu verbinden: „Vorerst war unser Produkt somit primär auf die Vermittlung von passenden Prüfzentren und deren Feasibility Prüfung ausgelegt. Im Gespräch mit unseren ersten Kunden sind wir schnell darauf gestoßen, dass nicht nur die Identifikation passender Prüfzentren, sondern auch die weitere Koordination der Zusammenarbeit Herausforderungen birgt. Es ist so also nicht nur notwendig, die passenden Akteure zusammenzubringen, sondern ihnen auch nachträglich eine produktivere Arbeitsumgebung zu schaffen sowie die Auswahl und Zusammenarbeit von und mit weiteren Dienstleisterinnen effizient zu steuern.”

Trialflow: Eine Plattform für klinische Studien

Während bisherige Plattformen für klinische Studien oftmals erst in der Studiendurchführung ansetzen, ermöglicht Trialflow die Schaffung eines produktiven Arbeitsumfelds im Vorhinein:  “Mit Trialflow bieten wir eine Plattform, auf der zunächst die richtigen Partner für eine Studie identifiziert werden und anschließend administrative Aufwände weitmöglichst automatisiert werden. Durch klare Kommunikationskanäle sowie der Integration von Tools in der Durchführung, erleichtern wir die Kollaboration aller Beteiligten als single-point-of-contact.“ 

Die Mission von Trialflow – die Dauer von klinischen Studien verringern  

„Unsere Zielsetzung ist es, die Dauer von klinischen Studien um 50 % zu reduzieren und Overhead-Kosten zu minimieren“, betont Leona. „Dabei glauben wir fest daran, dass eine administrative Entlastung von Prüfzentren unbedingt notwendig ist. Mit unserer Plattform entlasten wir die Prüfzentren bei der Vielzahl von organisatorischen Einzelabsprachen und repetitiven administrativen Aufgaben. So können Verspätungen der Studie entgegengewirkt werden, indem sich die Studien-Teams auf das Herzstück ihrer Arbeit konzentrieren: die optimale Patientenrekrutierung und -betreuung.“ 

Der Leitsatz von Trialflow

Pilotierung mit Trialflow

Wieso Pharmakonzerne, Biotechs, Medizintechnik-Unternehmen und Health Startups oder andere potenzielle Kunden genau mit Trialflow ein Pilotprojekt aufsetzen sollten, erklärt Leona folgendermaßen: „Mit unseren bisherigen Services können zwei Einstiegspunkte gewählt werden. Wir können sowohl in der initialen Startup Phase als auch zur Nachrekrutierung von Sites während der Durchführung beauftragt werden. Die Integration von Trialflow ist dabei bewusst niedrigschwellig gehalten: Der Studien-Sponsor gibt dabei sein Studienprotokoll als Input an Trialflow und erhält nach Abschluss unseres Feasibility-Prozesses jeweils einen vollständigen Export der notwendigen Prüfzentrums-Dokumente zur Einreichung bei Ethikkommissionen. Die Vergütung erfolgt dabei erfolgsabhängig. Es müssen nur die Zentren bezahlt werden, die der Sponsor auch tatsächlich einschließen möchte“, so Leona.  

Hierzu ergänzt sie: „Im nächsten Schritt werden wir weitere Services entwickeln, die Studien-Sponsoren die Auswahl von Dienstleistern und das Vertragsmanagement mit Prüfzentren und Dienstleistern erleichtern. Wir arbeiten dafür gerne aktiv mit unseren Kunden zusammen, um Herausforderungen besser zu verstehen und Chancen besser nutzen zu können.“ 

Wer genau sind die aktuellen, aber auch potenzielle Kunden?

„Unser schon bestehendes Angebot, die Prüfungszentrums-Akquise und der Feasibility Service, kann durch die bereits erwähnte, sehr niedrigschwellige Integration von ziemlich allen forschenden Pharmaunternehmen genutzt werden“, erklärt Leona. „Bisher konnten wir in unserem Netzwerk von über 50 Prüfzentren erfolgreich Studien in den Fachbereichen Dermatologie, Angiologie, Gynäkologie, Onkologie sowie Diabetologie vermitteln. 
Die weiteren Dienste, die wir mit Trialflow entwickeln, fokussieren sich beispielsweise auf die Abbildung und Planung der Startup Phasen und sind dementsprechend vor allem für Biotechs und kleinere Pharmaunternehmen interessant, die keine Eigenentwicklungen in diesem Bereich vorweisen.“

Die Zukunftspläne von Trialflow

Hierzu fasst Leona zusammen wie die Funktion von Trialflow schlussendlich vorliegen soll, aber auch welche Rolle das Thema der Expansion für das junge Startup spielt: „Ultimativ möchten wir von dem fertigen Studiendesign bis hin zur Durchführung und dem finalen Close-out alles in unserer Plattform abbilden.
Dabei fokussiert sich der Ausbau unseres Prüfzentrums-Netzwerkes aktuell noch auf Deutschland. Der nächstlogische Schritt wird dann die Erweiterung des Netzwerks in ganz Europa sein.“

Kontakte und Vernetzung: Erwartungen an die Kooperation mit 5-HT  

„5-HT verbindet viele unserer verschiedenen Zielgruppen in einem Netzwerk. Wir freuen uns als Teil dieses Netzwerk Herausforderungen von Unternehmen der Pharma- und Gesundheitsbranchen kennenzulernen, mit Ihnen mögliche Lösungen zu diskutieren und diese potenziellen Kunden bei der Digitalisierung von klinischer Forschung unterstützen zu können“, schließt Leona ab. 

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