"Forever Recyclable" statt "Forever Chemicals": IonKraft revolutioniert die Kunststoffverpackungsindustrie

Celine Jörns

Startup Stories

Die Kunststoffverpackungsindustrie steht vor einer Herausforderung: Wie können wir das Potenzial von Kunststoffverpackungen für Recycling nutzen, ohne Kompromisse bei der Leistung und Sicherheit einzugehen? Das Startup IonKraft hat eine Lösung gefunden, um Kunststoffverpackungen zu 100 % recycelbar zu machen. Mit seiner Plasmabeschichtungstechnologie können Unternehmen nun umweltfreundliche Kunststoffverpackungen herstellen, ohne auf nicht recycelbare Materialien zurückgreifen zu müssen. Erfahren Sie in folgendem Interview mit Co-Founder und Geschäftsführer Benedikt Heuer mehr über IonKraft und ihre revolutionäre Technologie, die die Zukunft der Verpackungsindustrie verändern könnte.

IonKraft Team

Wie würdest du einem Fachkollegen in einem Chemiekonzern eure Lösung in drei Sätzen erklären?

Kunststoffverpackungen haben ein großes Potenzial für Recycling. Bei Verpackungen mit Barriereeigenschaften bleibt die Wiederverwertbarkeit jedoch eine Herausforderung. Wir haben eine neue, bahnbrechende Beschichtung auf Plasmabasis entwickelt, die eine starke Barriere auf Kunststoffverpackungen schafft und zu 100 % recycelbar ist. Die Beschichtung wird mit unseren innovativen Beschichtungsmaschinen auf Kunststoffverpackungsbehälter aufgetragen. Unsere Technologie kann potenziell nicht recycelbare Barrierelösungen ersetzen und eine vollständige Kreislaufwirtschaft in der Verpackungsindustrie ermöglichen.

Welches Problem hat euch zur Gründung motiviert?

Viele chemische Produkte stellen hohe Anforderungen an ihre Verpackung. Diese Anforderungen werden derzeit mit Behältern aus mehreren Materialien oder aus fluorierten Kunststoffen erfüllt. Bei Multimaterialbehältern werden kostengünstige Verpackungskunststoffe mit teuren Barrierekunststoffen kombiniert, was eine Herausforderung für das Recycling darstellt. Bei Fluorierungsprozessen entstehen Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), so genannte forever chemicals", die alarmierende Probleme für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt verursachen. IonKraft hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und Kunststoffverpackungen zu 100 % recycelbar zu machen.

Wie überzeugt ihr einen Chemiekonzern gerade mit euch ein Pilotprojekt aufzusetzen? 

Um das Problem der zunehmenden Kunststoffverschmutzung anzugehen, hat die Europäische Kommission die EU-Kunststoffstrategie für eine Kreislaufwirtschaft vorgelegt, in der die wichtigsten Ziele für Design, Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen festgelegt sind. Bis 2030 müssen alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt wiederverwendbar oder recycelbar sein. 

Außerdem zeigen Studien, dass PFAS, die bei der Fluorierung von Verpackungen entstehen, so stabil sind, dass sie lange Zeit in der Umwelt verbleiben und sich in der Nahrungskette anreichern können. Ein Verbot dieses Verfahrens wird für das Jahr 2026 durch die PFAS-Beschränkung der Europäischen Chemikalienagentur erwartet.

Das silikonbasierte Beschichtungssystem von IonKraft ist vollständig recycelbar, nicht reaktiv und lebensmittelecht. Die Leistung der Beschichtung umfasst eine Gasbarriere, eine Migrationsbarriere und einen Korrosionsschutz. Die Barriereeigenschaften sind konkurrierenden Technologien wie Coextrusion (Multi-Layer) und Fluorierung (PFAS) überlegen und ermöglichen gleichzeitig die Recyclingfähigkeit der Behälter.

Beschichtungsprozess eines 5L Kanisters

Wer sind eure aktuellen Kunden(gruppen) und wer sollen die potenziellen Kunden sein?

Unsere Kunden sind Verpackungshersteller, die Kunststoffflaschen und -behälter produzieren. Die Beschichtung von IonKraft kann auf starre Kunststoffflaschen jeder Form und Größe aufgebracht werden und ermöglicht leichte, vollständig recycelbare und wiederverwendbare Kunststoffverpackungen. Daher kann unsere Lösung in vielen Bereichen eingesetzt werden, z. B. in der Chemie-, Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Wir planen, die Hersteller von Kunststoffverpackungen in unserem Land und in den Nachbarländern (Deutschland, Niederlande, Frankreich, Österreich) anzusprechen und dann auf das übrige Europa zu expandieren, gefolgt von den USA, Brasilien und anderen Schwellenländern.

Wo seht Ihr euch in 3 Jahren und wie kann euch 5-HT unterstützen?

In drei Jahren wollen wir das enorme Potenzial unserer Technologie ausschöpfen und Kunden, Produktmarken und die Gesellschaft dabei unterstützen, die Auswirkungen von Kunststoffverpackungen und damit die CO2-Belastung des Klimas zu verringern. Wir streben an, der Hauptlieferant von Beschichtungsmaschinen für alle großen Kunststoffhersteller in der EU-Region zu sein.

5-HT könnte das Marketing und die Expansion von IonKraft in das chemische Marktsegment durch das umfangreiche Netzwerk und Ökosystem von 5-HT unterstützen.

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