Wie viel CO2 steckt in meinem Produkt?

Die Klimawirksamkeit der eigenen Produkte nimmt vor allem für produzierende Unternehmen immer stärker an Bedeutung zu. Um das Emissionsmanagement einfach und transparent zu gestalten, hat das Startup greenable eine Lösung entwickelt, die den Co2-Fußabdruck von Produkten berechnet. Dr. Patrick Kölsch, Co-Founder und CEO von greenable, erklärt im Interview, was die Software kann und welche Vorteile sie bietet. 

Das greenable Team: Lucas Hartmann, Alexander David, Viktor Schiller, Dr. Patrick Kölsch (v.l.n.r.)
Bildquelle: Alexander Sell

Wie würdest du einem Fachkollegen aus dem Industriebereich eure Lösung in drei Sätzen erklären?

Fragen Ihre Kunden mittlerweile auch: Wie viel CO2 steckt in Ihren Produkten? Sie wissen das nicht? Mit unserer Softwarelösung können Sie in einfacher Weise den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte standardkonform bilanzieren, Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen initiieren und somit nachhaltig handeln und gleichzeitig Kundenbedürfnisse bedienen. 

Welches Problem hat euch zur Gründung motiviert? 

Auf der einen Seite sahen wir eine steigende Marktnachfrage nach Transparenz von Produkten insbesondere bei der Klimawirksamkeit und die immer strenger werdenden Regularien im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit für produzierende Unternehmen. Auf der anderen Seite sind wir bei Digitalisierungsprojekten immer wieder auf die Fragen gestoßen: "Was machen wir denn jetzt mit den Daten?" Um CO2-Fußabdrücke von Produkten zu berechnen, sind diese Daten notwendig, zusätzlich aber auch Bilanzierungswissen, was in den meisten Unternehmen noch nicht vorhanden ist. Intuitive Softwarelösungen für eine schnelle und vertrauensvolle CO2-Bilanzierung waren aus unserer Sicht ebenfalls nicht vorhanden. 

Wie überzeugt ihr einen Industriekonzern gerade mit euch ein Pilotprojekt aufzusetzen? 

Unsere Zielkunden sind in erster Linie kleine und mittelständische Unternehmen aus der diskret produzierenden Industrie, für die der CO2-Fußabdruck in naher Zukunft (z.B. im Rahmen des Digitalen Produktpasses) wichtig wird. Unsere Software bildet das Wissen, was z.B. im Greenhouse Gas Protocol enthalten ist, in einer intuitiven Nutzerführung ab. Unternehmen werden dabei Schritt für Schritt durch eine standardkonforme Bilanzierung geleitet und können sich so schneller wieder ihren Kernkompetenzen widmen. Unsere Software bietet sowohl den Import von gemessenen Daten aus den jeweiligen Produktionsprozessen als auch den Zugriff auf Datenbankwerte, insbesondere um Datenlücken aus der Lieferkette zu schließen. Unsere Software wird in naher Zukunft entsprechend zertifiziert werden und Kundenunternehmen werden auch die Möglichkeit bekommen, ihre Bilanzierungsergebnisse verifizieren zu lassen. Hierbei arbeiten wir bereits mit den entsprechenden Institutionen zusammen. Ab Mitte 2023 können Sie eine Lizenz erwerben und sich selbst überzeugen, wie nutzerfreundlich eine Bilanzierung sein kann. Wir und unsere Lösung stehen für Einfachheit, Schnelligkeit und Vertrauenswürdigkeit. 

Prototyp greenable
Bildquelle: Alexander Sell

Wer sind eure aktuellen Kunden(gruppen) und wer sollen die potenziellen Kunden sein?

Aktuell sprechen wir mit kleinen und mittelständischen Unternehmen aus den Branchen Verpackungen, Automobil, Bauelemente, Kunststoffe und Möbel. Für diese Branchen soll der Digitale Produktpass und somit auch der CO2-Fußabdruck der Produkte verpflichtend werden. Hier haben wir bereits Projekte für den PoC initiiert. Fokus ist aktuell der deutsche Markt, um uns und unsere Lösung entsprechend zu etablieren.

Wo seht Ihr euch in 3 Jahren und wie kann euch 5-HT unterstützen?

Wir möchten der Player am Markt für die CO2-Bilanzierung von Produkten sein und zwar nicht nur in Deutschland sondern EU-weit. Wir haben mehrere Ideen, die unser Produktportfolio erweitern und das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit bei Unternehmen zunehmend in den Fokus rücken. 
Durch 5-HT erhalten wir eine Plattform, um die Lösung bei Unternehmen präsent zu machen.

Wir bieten neue Wege für eine nachhaltige Zukunft.