Exomatter bietet einzigartige R&D-Materialplattform

Corinna Herrmann

Startup Stories

Das Münchner Startup ExoMatter revolutioniert die Materialforschung. Im Interview erläutert Barbara Bachus, Co-Founder & COO bei ExoMatter, ihre einzigartige R&D-Plattform für Materialforschende, wieso sie sich bereits jetzt als europäischer Spitzenreiter im Markt für Materialinformatik sieht und wo ihre Reise hingehen soll.

Wie würdest du einem Fachkollegen in einem Chemiekonzern eure Lösung in drei Sätzen erklären?

"Die ExoMatter Materials R&D-Plattform ermöglicht es Materialforschern und Entwicklern die besten Materialien für jede Anwendung zu finden. Die Plattform basiert auf Materialdaten, aus einer Vielzahl wissenschaftlicher Quellen, die mit Hilfe von KI von ExoMatter aufbereitet werden. Sie bietet Zugriff auf eine breite Palette an physikalischen, chemischen und Engineering-Eigenschaften sowie Kennzahlen zur Nachhaltigkeit und etwaigen Kosten. Dies erleichtert die Fokussierung der weiteren Forschung und Entwicklung auf die vielversprechendsten Materialkandidaten und ist äußerst ressourcenschonend."

Welches Problem hat Euch zur Gründung motiviert?

"Mein Mitgründer Dr. Josua Vieten hat sich während seines Chemiestudiums mit neuen Materialien zur Speicherung von Solarenergie beschäftigt. In einem US-Forschungsinstitut stieß er auf eine der weltweit größten Datenquellen für wissenschaftliche Materialdaten. Wie bei vielen solcher Quellen, waren auch hier die Daten nicht einfach zu navigieren. Das Team des Instituts ermutigte ihn, ein kommerzielles Angebot zu erstellen, das die Daten nutzt und wiesen auf die große Nachfrage nach einem solchen Produkt hin, die sie so am Institut nicht befriedigen konnten. So erstellte Josua ExoMatter, eine Materialdatenplattform, die es Kunden ermöglicht, Materialien speziell für ihren Anwendungsfall zu finden."

Wie überzeugt ihr einen Chemiekonzern gerade mit Euch ein Pilotprojekt aufzusetzen?

"Wir sind überzeugt, dass es kein ähnliches Angebot bei anderen Startups oder etablierten Wettbewerbern gibt. Nachfolgend ein paar der Alleinstellungsmerkmale von ExoMatters.

Mehrdimensionale Analyse: Wir helfen unseren Kunden bei der Optimierung und Identifizierung von Materialien nicht nur im Hinblick auf die chemischen, physikalischen und technischen Eigenschaften, sondern auch unter Berücksichtigung von Kosten- und Nachhaltigkeitsfaktoren.

Unser einzigartiger, mehrdimensionale Ansatz ermöglicht es, Materialien von Beginn an aus allen Blickwinkeln zu betrachten, anstatt Zeit mit einem iterativen Ansatz zu vergeuden.

Größter wissenschaftlicher Materialdatensatz: Wir bieten Stand heute den weltweit größten Datensatz wissenschaftlicher Materialien auf einer einfach zu navigierenden Plattform: derzeit mehr als 1,5 Millionen Materialien (>100 Millionen bis Ende 2024).

Reichhaltige Daten: Wir bieten nicht nur den größten, sondern auch den reichhaltigsten Materialdatensatz auf einer Plattform. Sorgfältig haben wir haben proprietäre Datensätze aufgebaut, die eine breite Palette von Eigenschaften umfassen (chemische, physikalische, technische Eigenschaften, sowie Kennzahlen zur Nachhaltigkeit und den Kosten). Unsere Algorithmen füllen Datenlücken, wo immer dies möglich ist. Wir bearbeiten für unsere Kunden sowohl anorganische als auch organische Materialien.

Proprietäre Ranking- und Scoring-Funktionen: Unsere proprietären Algorithmen für das Ranking und Scoring von Materialien sind agnostisch, d. h. sie können universell auf verschiedene Arten von Materialdaten angewendet werden. Diese Flexibilität gewährleistet, dass Ergebnisse in jedem Kontext relevant bleiben.

Integration von Kundendaten: Zusätzlich zu unseren eigenen Datensätzen bieten wir auch an, ausschließlich mit Kundendaten zu arbeiten oder eine Kombination aus den ExoMatter-Materialdaten im Vergleich zu den internen Daten des Kunden. Wir glauben, dass diese Optionen einzigartig sind."

2024 ExoMatter Screenshot

Wer sind eure aktuellen Kunden(gruppen) und wer sollen die potenziellen Kunden sein?

"Unsere Hauptzielgruppe sind die Leiter der Materialforschung und -entwicklung in größeren Chemie- oder anderen Produktionsunternehmen. Unsere Gespräche haben diesen Bedarf bestätigt. Es besteht ein großes Interesse daran, Materialforschung zu verschlanken, und ebenso wie daran, auf neue Datenquellen zuzugreifen oder eigene Materialdaten anzureichern, die oft in unterschiedlichen Datensätzen innerhalb des Unternehmens vorliegen.

Unser anfänglicher Schwerpunkt liegt auf der DACH-Region, aber ab 2025 werden wir die EMEA-Region angehen und auch Forschungseinrichtungen und Hochschulen ansprechen. Bis 2027 planen wir den Eintritt in die USA und gezielte asiatische Märkte."

Wo seht Ihr Euch in 3 Jahren und wie kann euch 5-HT unterstützen?

"Aufgrund der enormen Nachfrage - die sich auch in dem prognostizierten fünffachen Wachstum des Marktes für Materialinformatik widerspiegelt - haben wir aggressive Wachstumspläne.

Wir sind bereits jetzt ein europäischer Spitzenreiter in unserer Kategorie und werden auch in anderen Regionen eine dominante Rolle spielen.

5-HT und seine Community haben uns auf unserem Weg unterstützt, indem sie uns nicht nur eine große Sichtbarkeit verschafft haben, sondern auch wertvolle Kontakte zu potenziellen Kunden, Partnern und Investoren. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe von 5- HT und freuen uns darauf, weitere Möglichkeiten im Rahmen des breiten Spektrums an Aktivitäten zu erkunden, das 5-HT bietet."

ExoMatter Team

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