Die interne Unternehmenskommunikation umFlippen

Ronja Schrimpf

Startup Stories

‚Im Privaten geht Kommunikation so einfach – Warum dann nicht auch im Unternehmen?‘, fragte sich Startup Mitgründer Benedikt Ilg. Während seines dualen Studiums war er oft ausbildungsbedingt nicht im Unternehmen. Die Folge: Er quälte sich mit Mailverteilern, versuchte über VPN oder andere Kanäle die richtigen Ansprechpartner zu erreichen, um informiert zu bleiben – meist erfolglos.

Aber warum? Im privaten Bereich kommunizieren und organisieren wir doch alle problemlos über zahlreiche Social Media Tools. Warum fällt die interne Kommunikation innerhalb eines Unternehmens dann so schwer? Für Benedikt war klar: Das muss sich ändern! Im Gespräch mit 5-HT erzählt Customer Happiness Specialist Lisa Scholer, wie ihr Startup Flip die interne Unternehmenskommunikation in Deutschland ‚umwirft‘ – und wie wichtig das Team für ein erfolgreiches Startup ist.

Lisa Scholer

Flip kann von allen genutzt werden – Vom mittelständischen Unternehmen bis zum Großkonzern

„Wir nutzen Flip natürlich selbst, um miteinander zu kommunizieren. Wir wissen also aus eigener Erfahrung, welche Vorteile Flip einem Unternehmen bringt. Man könnte fast sagen, wir sind selbst unser bester Kunde“, scherzt Lisa Scholer. Sie ist Customer Happiness Specialist bei Flip. Zugegeben, eine etwas spezielle Berufsbezeichnung, doch sie gibt, wie Lisa erklärt, genau das wieder, was im Vertrieb und Marketing ihre Aufgabe ist: Den Kunden glücklich machen und für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sorgen.

Und dass das 2015 gegründete Startup nicht nur sich selbst, sondern tatsächlich eine ganze Reihe an treuen Kunden vorzuweisen hat, zeigt sich schon bei einem kurzen Blick auf ihr Kundenportfolio: Dort finden sich unter anderem Großkonzerne wie die Porsche AG, Bauhaus, die Württembergische Versicherung oder die Sparkasse Schwarzwald Baar. Von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit gerade 20 bis zu Großkonzernen mit mehreren 100.000 Mitarbeitern, vom Handwerk über den Einzelhandel bis hin zum Industrieunternehmen – Der Nutzung von Flip sind keine Grenzen gesetzt.

Flip erreicht alle Mitarbeiter – auch die auf der Baustelle oder in der Produktion

„Flip ist eine messengerbasierte Mitarbeiter-App, die eine schnelle, einfache und vor allem sichere interne Kommunikation ermöglicht“, erklärt Lisa, „Das heißt: Unser Fokus liegt ganz klar bei der Kommunikation. Wir haben nicht hunderte unübersichtliche Funktionen, die dann aber alle nicht optimal funktionieren - Sondern bieten unseren Kunden zum einen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter jederzeit standortunabhängig und in Echtzeit zu informieren, zum anderen aber auch den Mitarbeitern die Möglichkeit untereinander zu kommunizieren.“

Durch Flip können also klassische Top-Down Informationen an alle Mitarbeiter verschickt werden, aber auch Gruppen- und Einzelchats sind möglich. Flip ist ein Whitelabel-Tool - das bedeutet, Unternehmen können sich mit ihrem eigenen Logo, mit ihren Farben und Schriften eine eigene individualisierte Mitarbeiterapp gestalten. Der entscheidende Vorteil von Flip aber ist die Nutzergruppe der App: „Unser Fokus liegt auf den Non-Desktop Workern, also den produzierenden und ausführenden Arbeitern. Die Desktop-Worker sind nämlich meistens sehr gut ausgestattet. Problematisch ist es für Unternehmen eher, ihre Lager- und Produktionsarbeiter, die Handwerker auf den Baustellen oder die Mitarbeiter im Außendienst zu erreichen. Die haben oft nicht einmal eine eigene Mailadresse im Unternehmen und nur ihr Smartphone dabei. Mit Flip gelingt es zum ersten Mal auch diese Mitarbeiter ins Unternehmensgeschehen einzubinden. Dazu benötigen sie nur ein Smartphone.“

Flip war zunächst nur für die Ausbildung gedacht – aber die Lösung überzeugte übergreifend

Dass manche Mitarbeiter nicht ausreichend oder überhaupt nicht ins Unternehmensgeschehen eingebunden werden, musste Benedikt Ilg, Mitgründer und Geschäftsführer von Flip, selbst erfahren. Während seines dualen Studiums hatte er zeitweise Schwierigkeiten, selbst über die aktuellen Geschehnisse im Unternehmen informiert zu bleiben oder bei Fragen die richtigen Kontakte herzustellen. Als er sich damit an die IT-Stelle wandte, wurde klar: Diese Problematik ist kein Einzelfall. Das Unternehmen hatte jedoch weder die Zeit oder Ressourcen, dies zu ändern.

„Deswegen setzte sich Benedikt mit Giacomo und Johannes zusammen. Die drei hatten schon vorher gegründet und Apps und Webseiten für Unternehmen entwickelt. Da lag es nahe, eine App zu entwickeln, die Unternehmen für ihre interne Kommunikation nutzen können“, erzählt Lisa. Das fertige Produkt wurde zunächst der Porsche AG vorgestellt. Diese Lösung hatte vorerst den Fokus, Auszubildende und duale Studierende miteinander zu vernetzen. Die Porsche AG war jedoch so begeistert von der Lösung, dass sie mit der Bitte an Flip herantrat, Flip auch für alle Mitarbeiter konzernweit einzuführen.

Flip ist userfreundlich, sicher und Betriebsratkonform

„Es war ein weiter Weg, bis unsere App fertig war. Wir haben viele Mitarbeiterbefragungen durchgeführt und die App an Usern getestet. Außerdem richten wir uns nach der deutschen Datengrundverordnung DSGVO. Die Daten sind bei uns also sicher“, erklärt Lisa, „Porsche hat einen sehr starken Betriebsrat. Dieser hatte anfangs Bedenken, was Arbeitszeitverlängerung und Leistungsüberwachung der Mitarbeiter angeht. Da dies mit Flip aber absolut nicht möglich ist, hatten wir den Betriebsrat schnell auf unserer Seite und können heute sogar sagen, dass unser Produkt absolut Betriebsratkonform ist. Das und viele weitere Vorzüge, die Flip erfüllt, haben es uns später leicht gemacht, die App auch in vielen andere Unternehmen einzuführen.“

Denn, wie dem Team von Flip schnell klar wurde: Die eigenen Mitarbeiter zu erreichen, ist für alle Unternehmen in Deutschland ein großes Anliegen. So wurde ein Projekt, das in den Anfängen nebenberuflich stattfand, ein erfolgreiches Startup, in dem mittlerweile 18 Mitarbeiter, sogenannte ‚Flipster‘, arbeiten. In den nächsten 25 Monaten ist geplant, bis zu 20 weitere Mitarbeiter einzustellen, verrät Lisa: „Wir freuen uns also über Bewerbungen für den Bereich Entwicklung, aber auch im Vertrieb und Marketing.“

Flip ist ein junges, agiles Team – das selbst über Flip miteinander kommuniziert

Das Team, so erklärt Lisa, ist besonders wichtig bei der Zusammenarbeit und kann für ein Startup auch mal einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber etablierten Unternehmen bedeuten. „Alte Unternehmen sind häufig nicht sehr agil oder schnell in Entscheidungen, haben Angst vor Veränderungen und arbeiten oft im gleichen Trott.

Einer unserer vielen Vorteile ist es, dass wir ein sehr junges und flexibles Team sind. Wir sind sehr agil in unseren Arbeitsmethoden und arbeiten unter anderem mit Scrum. In regelmäßigem Abstand haben wir sogenannte Retrospektiven, in welchen wir im offenen Dialog Probleme ansprechen und gemeinsam lösen“, so Lisa, „Wir haben aber dank Flip auch insgesamt eine sehr gute Kommunikation im Team.“

Ihr wichtigster Tipp für andere Startup Gründer: „Baut euch ein Team auf, auf das ihr euch verlassen könnt und das gut miteinander funktioniert. Aber auch Netzwerken ist sehr wichtig. Wir sind sehr viel auf Messen und Veranstaltungen unterwegs.“

Auch beim Kontakt mit Kunden ist das Team essentiell, so verrät Lisa: „Uns wird öfter von unseren Kunden gesagt: ‚Man merkt bei euch, dass die Atmosphäre im Team stimmt. Ihr seid motiviert und arbeitet zusammen.‘“ Es sei sehr wichtig, dass die Kunden bei allen Mitarbeitern eines Startups professionell, hochmotiviert und gut vorbereitet empfangen werden. Darüber hinaus sei auch der direkte Kontakt mit Kunden sehr wichtig: „Das heißt, wir legen sehr viel Wert darauf, unsere Kundenbeziehungen selbst zu pflegen. Wenn ein Kunde Fragen hat, soll er nicht mit einem Kundendienst irgendwo auf der Welt verbunden werden, sondern sich direkt an uns und seinen persönlichen Ansprechpartner wenden können. Das ist für uns sehr wichtig.“

Und ihr Erfolg gibt diesem Konzept recht, wie Lisa, nicht ohne Stolz, erklärt: „Wir haben bisher noch keinen einzigen Kunden verloren“

Flip wird die interne Unternehmenskommunikation ‚umwerfen‘

„Wir wollen unser Netzwerk weiter ausbauen und unsere Bekanntheit steigern“, erläutert Lisa, „Wir möchten Kunden erreichen, die nach Alternativen zu herkömmlichen Messengerdiensten suchen.“ Für die Zukunft hat Flip große Ziele: „In drei bis fünf Jahren möchten wir das führende Tool für interne Unternehmenskommunikation sein. Wir wollen wachsen, aber gleichzeitig auch unsere Kultur und unsere Werte im Team beibehalten.“ Nicht zuletzt stehe ein Ziel ganz oben, wie auch schon der Name und das Logo ihres Startups – ein Wirbelsturm – verraten: „Wir wollen frischen Wind in die Unternehmen bringen. Wir wollen die interne Kommunikation in Unternehmen umflippen.“

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